Angesichts der anhaltenden politischen und wirtschaftlichen Krise im südamerikanischen Venezuela verlassen immer mehr Menschen ihr Heimatland. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind allein seit November vergangenen Jahres eine Million Venezolaner geflohen. Damit leben mittlerweile über vier Millionen der etwa 31 Millionen Venezolaner im Ausland, 2015 waren es lediglich 695.000. Viele Nachbarstaaten sind in Alarmbereitschaft, Tausende Flüchtlinge mit kriminellem Hintergrund nutzen die aktuelle Situation. Die Regierung von Trinidad und Tobago gab am Sonntag (14.) bekannt, nicht registrierte Venezolaner auszuweisen.
„Wir wollen sie nicht hier haben“, lautet die starke Botschaft von Premierminister Keith Rowley an die Venezolaner, die eine zweiwöchige Anmeldefrist nicht genutzt haben. Dadurch wird den Flüchtlingen bis zum Ende nächsten Jahres ermöglicht, sich legal im Karibikstaat aufzuhalten und zu arbeiten. „Zwei Wochen waren genug Zeit für alle, die legal oder illegal unsere Grenzen überschritten haben – darunter 2.400 Kinder – um ihre Dokumente in Ordnung zu bringen. Vor allem diejenigen, die ein Strafregister haben und eine Bedrohung für unsere nationale Sicherheit darstellen können, haben dies nicht getan. Wir werden sie finden und sofort deportieren“, so Rowley.
Ein Strafregister hat in Venezuela nur, wer kein Freund der Revolution ist. Also ein Regierungsgegner. Zahlungskräftige Schwerverbrecher der PSUV dagegen sind in Trinidad & Tobaco schon lange willkommen. „Die starke Botschaft von Premierminister Keith Rowley an die Venezolaner“ klingt mir wie bitterer Zynismus auf Kosten auf Kosten verzweifelter Opfer. – Solange er die großkopferten Chavista-Halunken nicht einsperrt oder des Landes verweist, ist seine Glaubwürdigkeit gleich Null.