Kubanisches Regime ordnet landesweite Preisbeschränkungen an

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Tourismus ist die Haupteinnahmequelle des kubanischen Regimes (Foto: Latinapress)
Datum: 01. August 2019
Uhrzeit: 11:29 Uhr
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Autor: Redaktion
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Unter dem Vorwand einer stagnierenden Produktivität hat das kubanische Regime landesweite Preisbeschränkungen für Nahrungsmittel und Getränke angeordnet. Die Maßnahme dient nach Angaben aus Havanna der Kontrolle der Inflationsrisiken. Kuba befindet sich aufgrund seiner geringen Produktion und der hohen Importquote, insbesondere bei Nahrungsmitteln und Treibstoffen, in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation. Gleichzeitig ist die Wirtschaft in Venezuela, dem engsten Verbündeten der Insel, zusammengebrochen. Das Experiment begann vor einigen Wochen in einigen Provinzen und wird am Donnerstag, dem 1. August, landesweit in Kraft treten.

Seit Beginn der „Revolution“ ist es dem kommunistischen Regime nicht einmal ansatzweise gelungen, eine funktionierende Wirtschaft aufzubauen. Der Zusammenbruch der Sowjetunion kam für Kuba äußerst plötzlich und stellte das Land vor große Herausforderungen. Moskau stützte die Castro-Diktatur in den 80 er Jahren mit jährlich etwa zwei Milliarden US-Dollar Wirtschaftshilfe und 13 Millionen Tonnen Erdöl. Nach dem Zerfall der Sowjetunion und die Auflösung des RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe), die Kuba wirtschaftlich unterstützt hatten, sprang Venezuela in die Bresche und trug zum politischen Überleben des Castro-Regimes bei.

„Die Geschichte sagt uns, dass Preiskontrollen nicht gut sind. Sie erlauben lediglich , ein Ungleichgewicht kurzfristig zu kontrollieren, aber sie sind nicht das langfristige, nachhaltige Mittel“, so der Ökonom Ricardo Torres. Kubas Problem ist die Produktion. Die Ausfuhren liegen bei rund zwei Milliarden US-Dollar, die Einfuhren bei rund sieben Milliarden US-Dollar. Die Erfahrung lehrt eindeutig: Planwirtschaft bringt nichts voran, ist teuer und bremst den Fortschritt. Wie bereits in Zeiten der „DDR“ gehen Planungen im materiellen, güterwirtschaftlichen und finanziellen Bereich nicht Hand in Hand, wie es für eine funktionierende Planwirtschaft eigentlich notwendig ist. Jahrzehntelang lebte die DDR-Wirtschaft von ihrer Substanz. Die Staatsausgaben waren höher als die Einnahmen aus den wenigen produktiven Bereichen. Vor allem in den achtziger Jahren wurde das staatliche Überleben erst durch westliche Kredite sichergestellt.

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