Junge venezolanische Mütter und schwangere Frauen, die vor der Krise in ihrem Land nach Brasilien geflohen und im Bundesstaat Roraima leben, werden zunehmend von Menschenhändlern belästigt. Mehrere obdachlose Frauen in Boa Vista wurden nach Angaben der Bundesanwaltschaft dazu genötigt, ihre Kinder oder Neugeborene zu verkaufen. Demnach liegen die „Angebote“ zwischen 200 und 6.000 US-Dollar. Die Bundespolizei ermittelt, gibt aber keine Details dazu bekannt. Bereits im Jahr 2018 wurden Männer aus Brasilien und Bangladesh verhaftet als sie versuchten, ein venezolanisches Neugeborenes zu registrieren, nachdem sie der Mutter zuvor 2.000 US-Dollar angeboten hatten.
Schätzungen zufolge leben 32.000 Venezolaner in der Landeshauptstadt, dem Haupt-Eintrittsort für Flüchtlinge aus Venezuela. In der Stadt hausieren/campieren ganze Familien, viele von ihnen mit Kindern, auf der Straße oder in verlassenen Häusern und Gebäuden. Eine 25-jährige Venezolanerin teilte mit, dass eine Brasilianerin im Juni vorschlug, für ihre jüngste Tochter im Alter von nur sechs Monaten 6.000 US-Dollar zu zahlen. Die Frau sagte sie habe das Angebot erhalten, als sie mit dem Kind vor einem Supermarkt in Boa Vista bettelte.
Eine Studie der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in Roraima belegt, dass venezolanische Kinder in Roraima sexuelle Ausbeutung, Gewaltdrohungen und Kinderarbeit fürchten. Permanent werden Venezolanerinnen aufgefordert, ihre Kinder zu verkaufen.
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