Brasilien: Biokohle zur Wiederherstellung degradierter Böden

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Biokohle wird als Bodenverbesserer getestet (Foto: embrapa/Fabiana Rezende)
Datum: 26. August 2019
Uhrzeit: 09:40 Uhr
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Pflanzenkohle (auch Biokohle) wird durch pyrolytische Verkohlung rein pflanzlicher Ausgangsstoffe hergestellt. Im Rahmen der pyrogenen CO2-Abscheidung und -Speicherung kann dieses Verfahren im Kampf gegen die globale Erwärmung verwendet werden. Biokohle könnte laut einer aktuellen Studie demnach als Input für die Erholung degradierter Weiden in Brasilien verwendet werden. Forschungsergebnisse der Päpstlichen Katholischen Universität von Rio de Janeiro (Pontifícia Universidade Católica do Rio de Janeiro, PUC-Rio) weisen darauf hin, dass Biokohle kein Düngemittel, sondern ein Bodenverbesserer ist. Der Bestandteil der „Terra Preta do Indio“ (schwarze Indianererde: Bezeichnung für einen fruchtbaren, im Amazonasbecken anzutreffenden anthropogenen Boden) ist ein Produkt, das durch kontrollierte Verbrennung von organischen Abfällen (Pyrolyse) wie Kokosnussrinde oder Ästen von beschnittenen Bäumen gewonnen wird.

Agnieska Latawiec, Professorin an der PUC-Rio, koordinierte eine Gruppe von Forschern am Institut „Embrapa Agrobiologie“ und ausländischer Institutionen, die zwei Arten von Experimenten durchführten: im ländlichen Gebiet von Seropédica (Metropolregion Rio de Janeiro) und in Labors. Nach ersten Analysen brachten die Forscher Biokohle mit einer Quote von 15 Tonnen pro Hektar auf den Boden aus. Anschließend wiederholten sie die Analysen, um die Bodenfruchtbarkeit und -qualität zu überprüfen. Auch das Wachstum von Futtergräsern, die von Rindern verzehrt werden, wurde analysiert. Im Vergleich von Gräsern mit und ohne Zusatz von Biokohle beobachtete Agnieska eine 27%ige Produktivitätssteigerung des Futtergrases der Gattung Brachiaria mit hoher Trockenmasseproduktion, die in Brasilien am häufigsten auf Weiden verwendet wird.

Nachhaltigkeit

Laut Agnieska hat Biokohle das Potenzial, zu einer nachhaltigeren Bodenbewirtschaftung beizutragen. Da es im südamerikanischen Land keine kommerzielle Produktion von Biokohle gibt, müsste jeder ländliche Produzent seinen eigenen Input produzieren. „Dies erfordert Biomasse als Rohstoff zur Herstellung von Biokohle und die Zeit des Produzenten. Ich glaube, dass es Situationen gibt, in denen Biokohle dazu beitragen kann, degradiertes Land wiederzugewinnen, die Produktivität zu steigern und sogar Umweltzerstörungen zu verhindern, sei es durch Abholzung oder Feuer. Die Verbrennung von organischen Abfällen in ländlichen Gebieten geschieht ständig, täglich, was auch zu Umweltverschmutzung führt, ganz zu schweigen von anderen Auswirkungen auf die einheimische Vegetation, Flora und Fauna“, analysiert Latawiec. Die Biokohle, die im koordinierten Experiment verwendet wurde, wurde auf verschiedene Arten von Nutzpflanzen angewendet: auf Weiden und auch bei der Produktion von Mais, Bohnen und einheimischen Setzlingen des Mata Atlântica (Atlantischer Regenwald), um das Wachstum von Baumschulen zu fördern. „Mit Bohnen hat es funktioniert, aber mit Mais hat es die Produktivität nicht erhöht“.

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