Zahl der vorsätzlichen Tötungsdelikte in Brasilien sinkt

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Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine der gravierendsten Folgen der Ungleichheit (Foto: Ministerio)
Datum: 11. September 2019
Uhrzeit: 14:55 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Brasilien verzeichnete im vergangenen Jahr 57.341 vorsätzliche gewaltsame Todesfälle. Dies bedeutet einen Rückgang um 10,43 Prozent gegenüber dem Vorjahr, als die Zahl bei 64.021 lag. Fälle von Feminizid stiegen im gleichen Zeitraum um vier Prozent. In den letzten zwei Jahren wurden im größten Land Lateinamerikas insgesamt 2.357 Femizide registriert. Demnach wurde alle acht Stunden eine Person getötet, weil sie eine Frau war. Aus dem am 10. September veröffentlichten brasilianischen Jahrbuch für öffentliche Sicherheit geht hervor, dass diese Art von Verbrechen einen Rekord seit Inkrafttreten des Feminizid-Gesetzes (Lei do Feminicídio) im Jahr 2015 darstellen.

In den meisten Fällen sind die Opfer schwarz (61 Prozent) und haben eine Grundschulausbildung (70,7 Prozent). Laut dem „Anuário Brasileiro de Segurança Pública“ sind auch die Fälle von vorsätzlichen Körperverletzungen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt von 2017 bis 2018 gestiegen: von 252.895 auf 263.067. Die Mehrheit der Verbrechen haben als Opfer Frauen im Alter von 30 bis 39 Jahren (29,8 Prozent). Die Zahl ist auch im Bereich zwischen 20 und 29 Jahren (28,2 Prozent) beträchtlich. Die Daten beziehen sich auf das so genannte reproduktive Alter. Der Feminizid ist eng mit der häuslichen Gewalt verbunden: 88,8 Prozent werden von Partnern oder ehemaligen Partnern begangen. Außerdem ereignen sich in 65,6 Prozent der Fälle die Morde in der Wohnung des Opfers.

In Bezug auf die Mordrate liegt die Zahl pro 100.000 Einwohner bei 27,5 im Jahr 2018 (2017 bei 30,8 und damit eine Verringerung von 10,8 Prozent). Die höchsten Raten weisen die Bundesstaaten Roraima (66,6), Amapá (57,9), Rio Grande do Norte (55,4) und Pará (54,6) auf.

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