Brasilien: Mehr als 82.000 Menschen verschwunden

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Laut dem brasilianische Jahrbuch für öffentliche Sicherheit verschwanden im vergangenen Jahr im größten Land Lateinamerikas 82.094 Personen (39,4 Verschwundene pro 100.000 Menschen) Foto: maesdase)
Datum: 16. September 2019
Uhrzeit: 06:19 Uhr
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Laut dem brasilianische Jahrbuch für öffentliche Sicherheit verschwanden im vergangenen Jahr im größten Land Lateinamerikas 82.094 Personen (39,4 Verschwundene pro 100.000 Menschen). Die Zahlen basieren auf Daten der Staatssekretariate für Sicherheit, die vom brasilianischen Forum für öffentliche Sicherheit auf Ersuchen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) erstellt wurden. In absoluten Zahlen waren die Bundesstaaten mit der höchsten Anzahl vermisster Personen im Jahr 2018: São Paulo (24.366), Rio Grande do Sul (9.090), Minas Gerais (8.594), Paraná (6.952) und Rio de Janeiro (4.619). Bezogen auf 100.000 Einwohner stammen die höchsten Zahlen aus dem Bundesdistrikt (84,5), Rio Grande do Sul (80,2), Rondônia (75,2), Roraima (70,4) und Paraná (61,3).

Von 2007 bis 2018 summieren sich die Statistiken auf 858.871 Fälle. In diesem Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt wurden durchschnittlich 71.500 Vermisste pro Jahr registriert. Obwohl hoch, können die Zahlen unterschätzt werden. „Aus dem Kontakt mit Familien wissen wir, dass es Menschen gibt, die aus verschiedenen Gründen nicht zur Polizeistation gehen um den Fall eines Vermissten zu registrieren“, so Marianne Pecassou, Schutzkoordinatorin der regionalen IKRK-Delegation. Laut ihr „verschwinden jedes Jahr mehr als 200.000 Menschen in Brasilien“.

Die Berechnung basiert auf einer Umfrage, die Ende der neunziger Jahre im Rahmen von Forschungsarbeiten der Universität von Brasilia durchgeführt wurde und auf Anfrage der Nationalen Menschenrechtsbewegung mit Unterstützung des Justizministeriums im Netzwerk für virtuelle Bibliotheken verfügbar ist. „Wenn die Bevölkerung seitdem zugenommen hat, kann man nicht glauben, dass diese Zahl abgenommen hat“, begründet sie. Pecassou weist darauf hin, dass die mangelnde Informationspolitik zu Unkenntnis über die Gründe und Umstände des Verschwindens führt (zum Beispiel Menschenhandel und sogar Organhandel). Zudem wurden die in den letzten zehn Jahren veröffentlichten nationalen Aufzeichnungen über vermisste Erwachsene, Jugendliche und Kinder nicht aktualisiert und können deshalb nicht dazu verwendet werden, Menschen zu lokalisieren und verlässliche Statistiken zu erstellen.

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