Wettbewerb: Das brasilianische Agrobusiness

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Brasilien: Sojabohnenexporte erreichen neues Hoch (Foto: Archiv)
Datum: 18. September 2019
Uhrzeit: 13:10 Uhr
Leserecho: 10 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Portugiesisch (Brasilianisch)

Brasilien hat sich zu einem der größten Produzenten und Lieferanten von Lebensmitteln, Fasern und Agroenergie weltweit entwickelt. Die wichtigsten Gründe für diese wahre Revolution sind Produktivitätsgewinne durch neue, dem tropischen Klima angepasste Technologien und Anbaumethoden sowie eine straffere Organisation von Produktionsketten in der Landwirtschaft, welche durch Fortschritte auf politisch-institutioneller Ebene und das zunehmend unternehmerisch geprägte Handeln der Landwirte ergänzt werden. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte hat sich das Land von einem Nettoimporteur von Lebensmitteln zu einem der größten Lieferanten der Welt gewandelt. Dank ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt und der Vielseitigkeit, auch für den heimischen Markt produzieren zu können, verbucht die Landwirtschaft einen großen Überschuss in der Handelsbilanz, während andere große Produzenten und Exporteure zugleich auch bedeutende Importeure von Lebensmitteln sind. Kein anderes Land erzielt einen derart hohen Nettoüberschuss auf dem Weltmarkt für Lebensmittel, die Landwirtschaft steht bereits für über zwanzig Prozent des Bruttoinlandsprodukts und verbraucht dabei nur zehn Prozent der Landesfläche, wovon zwanzig bis dreißig Prozent für die Viehzucht genutzt werden, der Rest für den Anbau von Obst, Gemüse, Getreide und anderen Lebensmitteln.

Brasilien besitzt darüber hinaus ausgedehnte Flächen mit ursprünglicher Vegetation, die etwa 66 Prozent des Landes bedecken und wegen der Bedeutung ihres Arten- und Wasserreichtums, der Bindung von Kohlenstoff und der klimaregulierenden Funktion weltweit Anerkennung finden. Die Landwirtschaft ist bereit, bei allen Bestrebungen zur Ausweitung ihrer Produktion und ihres Angebots an landwirtschaftlichen Produkten und Lebensmitteln ihre Verantwortung zum Schutz dieses kostbaren Ökosystems zu übernehmen und damit einen Beitrag zur Bewältigung der wichtigsten globalen Herausforderungen dieses Jahrhunderts zu leisten: die Versorgung mit Lebensmitteln und die ökologische Nachhaltigkeit sicherzustellen.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Caratinga

    GEN manipuliertes Saatgut ?
    Es weis keiner welche Auswirkungen es hat !
    Eins weis ich meine Schwiegermutter bittet mich immer aus Europa Mehl aus Mais, Buchweizen mit zu bringen, weil der Dreck, Kuchen in BRA nach nichts mehr schmeckt.

    • 1.1
      Peter Hager

      Vor knapp 20 Jahren unterhielt ich mich mit einem hochrangigen Vertreter des Deutschen Bauernverbandes über genmanipuliertes Saatgut. Einem Wutanfall nahe, fragte er mich, was ich mir eigentlich für Schwachheiten einbilde? Sämtliches Saatgut der Welt sei längst mit genmanipuliertem irreversibel vermengt, denn weder Ölmühlen, noch Transporteure, noch Lagerfirmen benutzen getrennte Anlagen oder Geräte für natürliche und genmanipulierte Produkte. Es fände bei einem Wechsel der Qualität auch keine Reinigung statt, und das mit voller Absicht, damit die hysterische Hetze von ewig gestrigen ökologischen Spinnern endlich aufhöre. Man habe sich mit dem Fortschritt als Realität abzufinden.

      Bedeutende Firmen der Branche bestätigten mir dies am Telefon, ohne jede Wut, ganz gelassen, fast gleichgültig.

      • 1.1.1
        Caratinga

        Was hat mit Fortschritt und Realität zu tun.
        Bayer hat sich mit Mosanto ein Ei ins Nest gelegt.
        Die Realität ist das ich darauf Achte genfreie Produkte zu kaufen.
        Da halte ich es wie die Franzosen, denen ist der Dreck aus der USA ein Dorn im Auge.
        Die Gesellschaft in der USA lebt nur noch mit Hotdogs, Fleisch und Burger.
        Das hat nichts mehr mit Respekt zu normalen Lebensmittels zu tun.
        Es gibt keine hysterische Hetze, die Menschheit wird aufgeklärt, und das schlimmste ist, den Dreck kauft man an jeder Ecke, bequem und schnell. Das hat was mit der Faulheit der Menschheit zu tun, mit Verstand habe ich mir schnell innerhalb von 30 min. ein gesundes Essen zubereitet.

      • 1.1.2
        Peter Hager

        „Die Realität ist das ich darauf Achte genfreie Produkte zu kaufen.“
        Wie wollen Sie das anstellen? Oben hatte ich geschildert, daß es, nach Aussagen der Agrarindustrie, weltweit kein Produkt mehr gibt, das frei von genmanipulierten Substanzen ist, sofern für das betreffende Produkt genmanipulierte Varianten in den Handel kamen. Nicht nur die Erzeuger sorgen bewußt und konsequent für eine Vermischung, auch der Wind trägt genmanipulierten Samen auf „saubere“ Felder und vermischt die Arten. Das ging so weit, daß in den USA ein durch Samenflug geschädigter Farmer laut Gerichtsurteil dem Patenthalter Lizenzgebühren zahlen mußte, weil auf seinem Acker der genmanipulierte Samen des Nachbarn wuchs, den er dort um keinen Preis der Welt haben wollte. Ein nicht durch und durch völlig korruptes und ethisch degeneriertes Gericht hätte diesem Farmer Schadenersatz zugesprochen, anstatt ihn als „Samendieb“ zu bestrafen.

      • 1.1.3
        noesfacil

        Ihre durchaus glaubhaften Schilderungen sind nachvollziehbar, obschon mir dazu die kriminelle Vorstellungskraft durchaus abgeht.
        Aber,… was wollen Sie uns mit Ihrem Beitrag sagen?
        Das wir uns mit den kriminellen Machenschaften der Agrarindustrie abzufinden haben?
        Und das wir, die wir zugegebenermaßen relativ machtlos, alle „hysterische, ewig gestrige, ökologische Spinner sind?
        Uns also mit der Verpesterei und dem Diktat und der Vergewaltigung durch die Gierschlünde des Raubtierkapitalismus abzufinden haben?
        Für viele, sehr viele Menschen, mich inkl. ist das keine Perspektive und deswegen sind wir bei Weitem keine ökologischen Spinner, sondern bewusste Menschen, die nicht jeden niveaulosen Drecks fressen möchten, welchen man ihnen für viel zu viel Geld vorsetzt.
        noesfacil

      • 1.1.4
        Caratinga

        Das ging so weit, daß in den USA ein durch Samenflug geschädigter Farmer laut Gerichtsurteil dem Patenthalter Lizenzgebühren zahlen mußte, weil auf seinem Acker der genmanipulierte Samen des Nachbarn wuchs, den er dort um keinen Preis der Welt haben wollte.
        Wo haben das denn gelesen, Samen von Gen Produkten gibt es, ja, ist für die Aussaat nicht zu gebrauchen, da kommt nichts raus.
        Um Mais oder oder aus zu sähen, muss man immer neues Saatgut bei Mosanto kaufen.
        Wovon wollen diese Verbrecher Mosanto denn leben, luft und liebe.
        Es gibt keinen Test der beweist das Gen Produkte keine Langzeitschäden verrursachen.
        Es ist aber Tatsache das alle Insekten das normale Saatgut bevorzugen.
        Den Schaden den werden alle zahlen müssen.

      • 1.1.5
        Peter Hager

        Über den Fall und Rechtsstreit wurde im Rahmen einer Reportage im deutschen Fernsehen berichtet. Ist noch keine zwei Jahre her. – Sie haben Recht: Gentechnisch manipuliertes Saatgut muß man jedes Jahr neu kaufen. Aber nicht aus biologischen, sondern aus rechtlichen Gründen.

        Das, was die Landwirte auf ihren Äckern gewinnen, ließe sich sehr wohl erfolgreich aussäen. Zumindest bei den mir bekannten genmanipulierten Sorten. Es ist völlig identisch mit dem, was Monsanto & Kollegen verkaufen. Der Zwang zum regelmäßigen Neukauf ergibt sich aus den Bedingungen des Kaufvertrages, die auf dem Patentrecht beruhen. Ich will nicht ausschließen, daß es inzwischen auch unfruchtbare Samen gibt und frisches Saatgut tatsächlich neu gekauft werden muß. Jedoch habe ich bislang noch nichts davon gehört.

        Eines der wenigen guten Gesetze, die in Venezuela unter der PSUV verabschiedet wurden, ist das generelle Verbot der Erteilung von Patenten auf lebende Substanzen. Im Ausland registrierte Patente dieser Art sind in Venezuela Null und Nichtig. – Ich meine, wer Gott spielen will, sollte sich sein eigenes Universum erschaffen, aber seine gierigen Finger von unserem lassen!

  2. 2
    Peter Hager

    @noesfacil – Ich bin absolut der gleichen Meinung wie Sie. Auch mich packt die kalte Wut, angesichts der kriminellen Unverfrorenheit dominierender Agrarfirmen. Deshalb gebe ich ja hier meine Gedanken, Eindrücke und Beobachtungen weiter, wenn auch nur bis zu einem gewissen Grad, denn ich möchte leben. Man mag mich Feigling nennen, doch einen Kampf zu beginnen, den man nicht gewinnen KANN. halte ich für Dummheit, nicht für Mut. Die Protagonisten der Branche sind nicht so vergleichsweise kleine Läden wie Monsanto, deren Aktien man an der Börse kaufen und dann mitreden kann. Vielmehr handelt es sich vor allem um 100 bis 200 Jahre alte Familienklans, um Aktienfirmen auf Privatbasis mit über 1000 Tochterfirmen über die Welt verteilt. Undurchsichtige Netze, die sich weder finanziell bewerten noch von der Machtstruktur her durchschauen lassen. Für „Gefälligkeiten“ werden schon mal ein paar nicht verkäufliche Namensaktien abgegeben, an hohe Politiker und Besitzer von Medienhäusern. So kam auch die CIA nach und nach zu einem satten Aktienpaket von Cargill. Über die wahren Besitzer von Unilever Holland und UK möchte ich erst gar nicht spekulieren. Da geht es in illustre Kreise.

    Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, habe ich zeitweise mit der Agrarbranche gearbeitet, mit dem Ziel der Gewinnung nachwachsender und damit CO2 neutraler Energiequellen, und habe dabei einiges über die üblichen Praktiken beobachten dürfen. Doch kann man auch aus den Medien viel darüber erfahren. Längst nicht alle Medienhäuser sind korrupt. Ich bitte die Redaktion um Freischaltung der Links:
    https://stories.mightyearth.org/cargill_das_schlimmste_unternehmen_der_welt/
    https://www.agrarheute.com/sites/default/files/media/561925/561925.pdf
    Diese Website schätze ich nicht, doch der Artikel über Cargill trifft ins Schwarze:
    https://bilddung.wordpress.com/2013/08/08/alles-cargill-oder-was/
    Ganz gegen die Tradition des SPIEGEL ein wenig oberflächlich, aber durchaus korrekt:
    https://www.spiegel.de/wirtschaft/agrarkonzern-cargill-das-schlimmste-unternehmen-der-welt-a-1276654.html

    Gut, wenn in Kürze weltweit einige Hundert Millionen Menschen gegen die Agrarriesen auf die Barrikaden gehen, könnten wohl auch solche Mächte einknicken. Aber ich bin dafür zu alt und lasse es bei Kommentaren, wie diesen.

    • 2.1
      noesfacil

      Das durch die PSUV verabschiedete Gesetz, zum quasi Verbot der Erteilung von Patenten auf lebende Substanzen kannte ich nicht.
      Noch erfreulicher ist, das dbzgl. ausländischer Mist in Venezuela nichts Wert ist. Immerhin ein Hauch von einer Perspektive! Soviel Weitblick, Intelligenz und Empathie hätte ich der PSUV gar nicht zugetraut, muy bien hecho.

      Der Rest Ihres Berichtes ist allerdings sehr, sehr bedrückend, wirklich sehr bedrückend.
      Auch ich bin eigentlich zu alt für Barrikaden.
      noesfacil

    • 2.2
      noesfacil

      @P. Hager: habe die verlinkten Artikel gelesen,…. entsetzlich, da wird man blass, vor Wut und vor Schrecken.
      Werde mein kleines Konsumverhalten noch weiter überdenken und entsprechend anpassen.
      Keinen Millimeter Raum und Profit diesen verbrecherischen, menschenverachtenden Heuschrecken- Schädlingen.
      noesfacil

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