Die Blindheit der politischen Klasse: Wasserkrise in Chile – Update

entsalzung

Bauarbeiten für eine Anlage zur Wasserversorgung von Atacama weit fortgeschritten (Foto: sma.gob.cl)
Datum: 23. September 2019
Uhrzeit: 20:44 Uhr
Ressorts: Chile, Natur & Umwelt
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die chilenischen Behörden erwägen die Installation von Anlagen zur Entsalzung von Meerwasser, um die schwere Dürre zu bekämpfen, die die Landwirtschaft beeinträchtigt. Landwirtschaftsminister Antonio Walker wies in seinen Aussagen darauf hin, dass es sich um ein Thema handelt, „das wir unbedingt ernsthaft prüfen müssen“. Nach seinen Worten geht es insbesondere um Entsalzungsanlagen, die für den Bergbau, den menschlichen Verbrauch und die Landwirtschaft von Nutzen sein können.

Er fügte hinzu, dass das Ministerium Anreize für die Durchführung von Entsalzungsprojekten schaffen möchte und dass die Gesetzgebung mehr Anreize für den öffentlichen und privaten Sektor enthalten und zusammenzuarbeiten sollte. Entsalzungsanlagen in Chile liefern hauptsächlich Wasser für den Bergbau und für den menschlichen Gebrauch, nicht aber für die Landwirtschaft. Experten halten es jedoch für praktikabler, solche Investitionen zu finanzieren, wenn sie für verschiedene Zwecke eingesetzt werden.

Diese Meinung teilt auch der Minister für öffentliche Arbeiten Alfredo Moreno, für den die Entsalzung „ein wesentlicher Teil der Lösung ist, insbesondere in der nördlichen Zone Chiles“. Moreno erinnerte daran, dass in Städten wie Antofagasta ein großer Teil der Trinkwasserversorgung durch Entsalzung erfolgt. Er fügte hinzu, dass die Bauarbeiten für eine Anlage zur Wasserversorgung von Atacama weit fortgeschritten seien und es ein weiteres Projekt für die Region Arica gebe.

Update, 24. September

Wissenschaftler sprechen von einer Wasserkrise, die das gesamte Gebiet zwischen Coquimbo und der Achten Region betrifft. Die Ernten wurden vernichtet, Tausende von Tieren sind tot, die Weiden verloren. Laut einer Studie der „Chile Foundation“ leiden 76 Prozent der Landesoberfläche unter einer schweren Dürre. Experten sprechen von einer Blindheit der politischen Klasse. „Chile lebte, als wäre es ein Land mit viel Wasser“, so der chilenische Präsident Sebastián Piñera und kündigte eine Reihe von Maßnahmen an, um auf diese Notlage zu reagieren. Das Staatsoberhaupt ist jedoch Gegenstand zahlreicher Kritiken von Umweltorganisationen, darunter Greenpeace, die ihm „Mangel an Ehrgeiz“ in dieser Angelegenheit vorwerfen.

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