Im südamerikanischen Land Bolivien ist der soziale Umbruch in seine heikelste Phase eingetreten. Am Montagmorgen (28.) Ortszeit ist es zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Anhängern von Evo Morales und Bürgern gekommen, die sich einem neuen Mandat des aktuellen Staatsoberhauptes widersetzten. Hunderttausende Bolivianer sind der Meinung, dass die Wahlen am vergangenen Sonntag „ein gewaltiger Betrug“ sind. Die massiven Zusammenstöße zwischen Zivilisten und Sicherheitsbehörden wurden aus La Paz, Cochabamba und Santa Cruz gemeldet.
Dort haben lokale Regierungen zu einem Generalstreik aufgerufen und werden von Regierungsanhängern bedroht. Wie gewohnt spricht Morales von einem Staatsstreich und will damit mit allen Mitteln eine mögliche Stichwahl vermeiden. Der Staatsstreich fand allerdings schon vor einigen Monaten statt, als Morales einen Verfassungs- und Wortbruch gegen sein eigenes Volk inszenierte. Per Referendum war ihm eine Wiederwahl verboten worden. Das Wählervotum hat der ehemalige Koka-Bauer ignoriert, er konnte sich dabei einmal mehr auf das mit regierungstreuen Richtern besetzte Verfassungsgericht verlassen.
Update
Nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen zeigen die Proteste der Opposition und zahlreicher Bürger Wirkung. Die Regierung von Evo Morales gab am Dienstagnachmittag Ortszeit ihre Bereitschaft bekannt, in die zweite Runde zu gehen – wenn dies durch das OAS-Audit festgestellt wird. An der Überprüfung des Wahlergebnisses sind demnach neben der OAS auch Mexiko, Paraguay und Peru beteiligt.
Update, 30. Oktober
Der bolivianische Oppositionskandidat Carlos Mesa gab bekannt, dass er die von der OAS mit der Regierung Evo Morales vereinbarte Prüfung der Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen nicht akzeptieren werde.
Update, 31. Oktober
Am Vorabend des Beginns einer OAS-Prüfung der in Frage gestellten Wahlen ist es in Bolivien zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Loyalisten und Gegnern von Präsident Evo Morales gekommen. Nach Angaben der Regierung wurden in der Stadt Montero, in der Nähe von Santa Cruz (Hochburg der Opposition) zwei Menschen erschossen und sechs weitere verletzt.
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