Tausende Demonstranten kamen am Dienstag (29.) nach Santiago und in andere Städten Chiles um die Welle von Demonstrationen fortzusetzen, die soziale Verbesserungen verlangen. Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass der Wechsel des Kabinetts von Präsident Sebastián Piñera die Unzufriedenheit der Bevölkerung nicht besänftigen konnte. In der Hauptstadt konzentrierten sich die Märsche auf das Zentrum der Stadt, zu den mobilisierenden Gruppen gehörten Gesundheitspersonal und Lehrer.
Die Proteste wirkten nicht von außen gesteuert und waren weniger gewalttätig als am Montag (28.), als die Polizei die Demonstranten mit Tränengas eindeckte und ein großes Feuer eine Handelsgalerie im Zentrum von Santiago traf. Mehr als eine Woche intensiver Demonstrationen – ausgelöst durch eine Erhöhung der Transport-Preise – bei denen nach Angaben der Staatsanwaltschaft mindestens 18 Tote und 7.000 Inhaftierte zu verzeichnen waren, veranlassten Piñera palliative Maßnahmen wie die Anhebung der Grundrenten und die Verbesserung des Zugangs zur Gesundheit zu erlassen.
„Wir sind sehr besorgt über die Gewalt und die Zerstörung, die in Chile erneut stattgefunden haben“, so Rupert Colville, Sprecher des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte.
Update
Präsident Sebastián Piñera hat wegen der anhaltenden sozialen Unruhen im Land die UN-Klimakonferenz im Dezember abgesagt.
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