Während sich in Bolivien die Proteste gegen den amtierenden Präsidenten Evo Morales verschärfen, gehen auch weltweit Bolivianer auf die Straße. In Karlsruhe kamen am vergangenen Samstag rund siebzig Menschen zu einer Mahnwache für die bei den Protesten ums leben gekommenen und verfolgten Bürger des südamerikanischen Landes zusammen. Dabei demonstrierten sie auch für den Erhalt des Regenwaldes und die Absetzung von Morales. Morales hatte sich bei der Wahl am 20. Oktober als Sieger erklärt. Laut internationalen Wahlbeobachtern gab es aber besorgniserregende Unregelmäßigkeiten, auch das deutsche Auswärtige Amt empfahl eine Untersuchung und eine Stichwahl der zwei Spitzenkandidaten Morales und den wirtschaftliberalen Carlos Mesa.
Mit Folklore und Gesang für Demokratie
„Bolivien darf nicht zu einem zweiten Venezuela werden“, hieß es von einer Teilnehmerin, „Morales hat sich entgegen unserer Verfassung und einem Volksentscheid zur Wahl aufstellen lassen.“ Ihm wird deswegen Wahlbetrug vorgeworfen. Bei der Demonstration in der Karlsruher Innenstadt stimmten die Demonstranten landestypische Lieder an und führten Folkloretänze vor. Auch wurde der Angehörigen gedacht und für das Land gebetet. Ähnliche Demos fanden auch in anderen deutschen Großstädten statt.
„Wir möchten mit dieser Kundgebung unsere Anteilnahme zum ausdruck bringen und unsere Angehörigen in Bolivien ermutigen nicht aufzugeben und für Demokratie aufzustehen“, heißt es von den Organisatoren. In mehreren Städten Boliviens steht die Arbeit zur Zeit still, da die Bevölkerung einen Generalstreik in den Oppostions-Hochburgen führt.
Wir haben das selbe Ziel und die selben Feinde, ob in Bolivien oder in Venezuela.