Haiti benötigt internationale Unterstützung zur Lösung der Krise. Dies gab Präsident Jovenel Moise in einem Interview mit „Reuters“ bekannt. Demnach führt der 51-Jährige zusätzlich Gespräche mit zivilgesellschaftlichen Gruppen, dem Privatsektor sowie radikalen und gemäßigten Mitgliedern der Opposition, um den politischen Stillstand durch die Schaffung einer Regierung der Einheit zu überwinden. Die führenden Oppositionsparteien Haitis sagen seit Monaten, dass die Zeit des Dialogs vorbei ist.
Moise ist mit weit verbreiteter Wut über galoppierende Inflation, grassierende Unsicherheit und Korruptionsvorwürfen konfrontiert. Mehr als ein Drittel der Haitianer benötigen dringend Hilfe, um ihren täglichen Nahrungsmittelbedarf zu decken (fast 3,7 Millionen Menschen laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP). Die amtierende Regierung hat die Trump-Regierung um Hilfe gebeten und Washington stimmte zu, 2.000 Tonnen Nahrungsmittelhilfe bereitzustellen.
Die Opposition wirft Moise’s Regierungsbündnis vor, den früheren Premierminister ersetzen zu wollen. Dieser soll zu sehr daran interessiert sein, die Veruntreuung venezolanischer Hilfsgüter durch die aktuelle Regierung zu untersuchen. Moise selbst leugnet jedes Fehlverhalten. Das Fehlen einer funktionierenden Regierung wiederum hindert Haiti daran, auf Hunderte von Millionen US-Dollar aus internationalen Hilfsfonds sowie auf Kredite der Weltbank, der Interamerikanischen Entwicklungsbank und anderer dafür vorgesehene Einrichtungen zurückzugreifen.
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