Die geplante Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G hat in vielen Ländern eine Debatte über die Sicherheit digitaler Kommunikationsnetze ausgelöst. Im Fokus steht dabei die Frage, ob westliche Staaten die Netzwerktechnologie des chinesischen Unternehmens Huawei nutzen sollten. Die USA sehen hierin ein erhebliches Sicherheitsrisiko und den Versuch Pekings, Einfluss auf die digitale Infrastruktur westlicher Staaten zu gewinnen. Washington droht Brasilien nun damit, ein geplantes Abkommen (Acordo de Salvaguardas Tecnológicas) für die Nutzung der Alcântara-Basis im Bundesstaat Maranhão zu beenden, falls Brasilien die Chinesen an der 5G-Auktion beteiligt, die für die zweite Hälfte des Jahres 2020 geplant ist. Die US-Regierung fürchtet Spionage und behauptet, sie würden ihre Weltraumtechnologie nicht in einem Land einsetzen, in dem die Netze der Informationstechnologie von ihrem kommerziellen Rivalen China kontrolliert werden.
Zu Beginn des Jahres hatte die brasilianische Regierung bekannt gegeben, den USA ihren Weltraumbahnhof „Centro de Lançamento de Alcântara“ (CLA) in der Nähe der Kleinstadt Alcântara im Norden des Bundesstaates Maranhão zur Verfügung stellen zu wollen. Die Vereinbarung beinhaltet eine „technologische Absicherung“ in der festgelegt wird, dass nur von den US-Behörden benannte Personen Zugang zur Bereichen erhalten, die US-amerikanische Technologie verwenden. Die Vereinigten Staaten beherrschen achtzig Prozent des Weltraummarktes und befürchten Spionage. Auf der anderen Seite erhält Brasilien eine Zahlung für die Nutzung der Fläche. Die brasilianische Regierung plant die Unterzeichnung ähnlicher Abkommen mit anderen Ländern wie Japan und Indien.
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