Eurobarometer: Klimawandel vorrangig für Bürger der EU

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Obwohl die Prioritäten zwischen den Mitgliedstaaten stark variieren, führt der Klimawandel erstmals die Liste der vorrangigen Themen der Bürger an (Foto: Latinapress)
Datum: 11. Dezember 2019
Uhrzeit: 10:03 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Das Herbst-Eurobarometer des Parlaments fragt die Bürger traditionell, mit welchen politischen Themen sich das Europäische Parlament vorrangig befassen soll. Was die europäischen Werte betrifft, sieht eine klare Mehrheit der Bürger den weltweiten Schutz der Menschenrechte (48%), die Redefreiheit (38%), die Gleichheit zwischen Männern und Frauen (38%) und die Solidarität zwischen den Mitgliedsstaaten der EU (33%) als die wichtigsten Grundwerte, die es in der Europäischen Union zu bewahren gilt. In einer am Dienstag (10.) veröffentlichten Eurobarometer-Umfrage wurden die Bürger unter anderem gefragt, in welchen Politikbereichen das Parlament vorrangig tätig werden sollte.

Obwohl die Prioritäten zwischen den Mitgliedstaaten stark variieren, führt der Klimawandel erstmals die Liste der vorrangigen Themen der Bürger an. Beinahe jede/r dritte Befragte (32%) möchte, dass das Parlament den Kampf gegen den Klimawandel als oberste Priorität behandelt. Der Kampf gegen Armut und soziale Ausgrenzung (31%), der Kampf gegen den Terrorismus (24%) und Maßnahmen gegen die Arbeitslosigkeit (24%) folgen auf den weiteren Plätzen in der Rangliste der vorrangigen Themen aller EU-Bürger.

Im Laufe des vergangenen Jahres haben die hauptsächlich von der Jugend angeführten Klimaproteste Millionen Bürger in der EU und der gesamten Welt mobilisiert. Die Daten des „Parlemeter 2019“ spiegeln dieses Gefühl des Klimanotstands wider. Eine absolute Mehrheit der Befragten (52%) sieht im Klimawandel das dringlichste Umweltthema, gefolgt von der Luftverschmutzung (35%), der Meeresverschmutzung (31%), der Abholzung (28%) und der wachsenden Müllmenge (28%). Zudem glauben fast sechs von zehn Europäern, dass die Klimaproteste auf der europäischen und der nationalen Ebene zu mehr politischen Maßnahmen gegen den Klimawandel beigetragen haben.

Fast sechs von zehn Europäern (59%) befürworten die EU-Mitgliedschaft ihres Landes

Fast sechs von zehn Europäern (59%) befürworten die EU-Mitgliedschaft ihres Landes. Damit bleibt die Unterstützung der Bürger für die Europäische Union auch im dritten Jahr in Folge hoch. Das geht aus der Herbst-Ausgabe des Eurobarometers hervor, die vom Europäischen Parlament in Auftrag gegeben und im Oktober 2019 durchgeführt wurde. Die Ergebnisse zeigen auch eine gestiegene Zufriedenheit mit der Art und Weise, wie die Demokratie in der Europäischen Union funktioniert: 52% (+3%p) der Europäer teilen diese Auffassung, was darauf hindeutet, dass die Europawahlen und die gestiegene Wahlbeteiligung positiv dazu beigetragen haben. Die europäischen Bürger wollen das Europäischen Parlament in einer stärkeren Rolle sehen. 58% der Befragten fordern für die Zukunft ein einflussreicheres Parlament. Das entspricht einem Anstieg von 7 Prozentpunkten seit dem Frühjahr 2019 und dem höchsten Wert in dieser Frage seit 2007.

Eine große Mehrheit will mehr Informationen über die EU

Zu guter Letzt bietet das „Parlemeter 2019“ auch wertvolle Erkenntnisse darüber, an welchen EU-verbundenen Informationen die europäischen Bürger am meisten interessiert sind und wie sie sich stärker an der Politikgestaltung der EU beteiligen könnten. Insgesamt wünschen sich drei Viertel der Europäer (77%) mehr Informationen über die Aktivitäten der europäischen Institutionen. Die konkreten Folgen von EU-Gesetzen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene sowie die Aktivitäten des Europäischen Parlaments und seiner Mitglieder zählen zu den Bereichen, die für die Bürger am relevantesten sind.

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