Angesichts des Defizits bei den öffentlichen Konten, das Brasilien seit Jahren verzeichnet, ist die Privatisierung möglichst vieler Vermögenswerte der Weg der gegenwärtigen Regierung, um Investitionen in strategischen Bereichen zu gewährleisten. Die bereits initiierten Ausschreibungen für Infrastruktur- und Elektrizitäts-Konzessionen werden in den kommenden Jahren private Investition in Höhe von mindestens 22,4 Milliarden Reais (etwa 5,46 Milliarden US-Dollar) generieren.
Insgesamt führte die brasilianische Regierung im ersten Jahr ihrer Amtszeit mehr als zwanzig Ausschreibungen in Häfen, Flughäfen, Bahnstrecken, Straßen und im Elektrizitätssektor durch. Die bisher vergebenen Konzessionen und die dadurch erzielten Gelder entlasten die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung. Die Zahlungen, die die siegreichen Unternehmen in Form von Anleihen geleistet haben, beliefen sich in den letzten zwölf Monaten auf 5,8 Milliarden Reais (ca. 1,415 Milliarden US-Dollar). Einige Verträge sehen jedoch eine monatliche Zahlung während der gesamten Konzessionsdauer vor, was weitere Einnahmen von etwa zwei Milliarden US-Dollar bis zum Ende der Verträge bedeutet.
Bis 2022, wenn das derzeitige Mandat von Staatsoberhaupt Bolsonaro endet, verfügt die brasilianische Regierung über ein Portfolio von Ausschreibungen, mit denen mehr als 230 Milliarden Reais (ca. 56 Milliarden US-Dollar) an Investitionen erzielt werden können (Öl- und Gasexplorationen nicht berücksichtigt). In den nächsten Monaten will die brasilianische Regierung die Studien zu Privatisierungen und Konzessionen beschleunigen. Ziel ist die Versteigerung von 16.000 Kilometern Bundesstraßen mit einer erwarteten Investitionssumme von knapp 34 Milliarden US-Dollar, sowie Investitionen von 16 Milliarden US-Dollar in neue Straßen und die Aktualisierung bereits bestehender Verträge für Häfen, Flughäfen und im Elektrizitätssektor.
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