Brasiliens staatliche Entwicklungsbank „Banco Nacional de Desenvolvimento Econômico e Social“ (BNDES) hat am Mittwochabend (5.) Ortszeit ihren Stimmrechtsanteil am Ölgiganten „Petróleo Brasileiro SA“ für rund 22 Milliarden Reais (fast 5,2 Milliarden US-Dollar) als Teil einer Welle von Vermögensverkäufen veräußert. Durch diese Maßnahme soll der jahrelange wachsende staatliche Einfluss in der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas umgekehrt werden. „BNDES“ mit Sitz in Rio de Janeiro ist eine der größten Entwicklungsbanken der Welt und das wichtigste Instrument der brasilianischen Regierung zur langfristigen Finanzierung von Investitionen in der brasilianischen Wirtschaft.
Die Bank verkaufte 734 Millionen Aktien für je 30 Reais. Die Zahl stellt einen Abschlag von weniger als zwei Prozent gegenüber dem Schlusspreis dar, ein Hinweis darauf, dass die Nachfrage trotz des Zusammenbruchs der Ölpreise anhaltend war. „Der Rabatt war ziemlich gering, vor allem angesichts der Größe dieses Angebots“, so Fernando Fontoura, Fondsmanager bei „Persevera Asset Management“ in São Paulo. „Wenn die Ölpreise kein Hindernis bleiben, sollte es mehr Raum für eine Aktienrallye geben, jetzt wo der Ballast des Verkaufs hinter uns liegt“, fügte er hinzu.
Insgesamt will Präsident Jair Messias Bolsonaro mit dem Verkauf von Staatsvermögen in diesem Jahr bis zu 150 Milliarden Reais aufbringen. Sein ehrgeiziges Programm gilt als Eckpfeiler für die Verlagerung der Wirtschaft in den privaten Sektor, um das stagnierende Wachstum anzukurbeln.
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