Amazonas-Regenwald Brasilien: Abholzung im Januar verdoppelt – Update

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Um Platz für Viehweiden zu schaffen werden zunächst kleinere, dann größere Bäume entfernt und dann wird das Feuer genutzt, um Platz für Landwirtschaftsflächen zu schaffen auf der sich Nutzvieh selbständig von Pflanzen ernährt (Foto: Latinapress/Grafik: INPE)
Datum: 08. Februar 2020
Uhrzeit: 15:06 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Laut offiziellen Angaben hat sich die Entwaldung im brasilianischen Amazonas-Regenwald im Januar gegenüber dem Vorjahr verdoppelt und einen Fünfjahres-Rekord erreicht. Die Zerstörung in dieser Jahreszeit verlangsamt sich tendenziell, da die Regenzeit den Zugang zu Gebieten erschwert. Kritiker bemängeln, dass die Politik und die Rhetorik des rechtsextremen Präsidenten Jair Messias Bolsonaro illegale Aktivitäten fördern. Laut aktuellen Daten des Nationalen Instituts für Raumfahrtforschung (Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais, INPE) wurden im Januar mehr als 280 km² abgeholzt, eine Steigerung von 108 Prozent gegenüber dem Januar des Vorjahres (Ein Quadratkilometer entspricht etwa 200 Fußballfelder) . Dies ist ein Monats-Rekord seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2016.

Nach Meinung des Klimatologen Carlos Nobre, Wissenschaftler und Forscher an der Universität São Paulo (USP), besteht die Gefahr, dass die Abholzung in diesem Jahr das Niveau von 2019 übertreffen könnte. Auf dem Höhepunkt der Trockenzeit im vergangenen Jahr – zwischen Juli und September – lag die Zerstörung bei über 1.000 Quadratkilometern pro Monat. „Die Zunahme im Januar 2020 ist sehr beunruhigend. Es deutet darauf hin, dass die Faktoren, die den Anstieg der Entwaldung im Jahr 2019 verursacht haben, immer noch sehr aktiv sind. Es ist Zeit für eine wirksame und umfassende Aktion zur Kontrolle und Eindämmung der Illegalität im Amazonasgebiet“, so Nobre in einem Interview.

Update, 11. Februar

Die brasilianische Regierung hat Spezialeinheiten der Streitkräfte bemächtigt, die Bemühungen zur Bekämpfung der Abholzung im Amazonasgebiet zu unterstützen. Laut Justizminister Sergio Moro arbeiten die Sicherheitskräfte, die sich aus Beamten mit besonderer militärischer Ausbildung zusammensetzten, mit der Umweltbehörde Ibama im Bundesstaat Pará bis Ende des Jahres zusammen.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    noesfacil

    Auch DAS ist zum Kotzen, Herr Bolsonaro, wirklich zum Kotzen!
    Sehen so Ihre wüsten (Alb)- Träume aus?
    Wie abgebrüht und ignorant- dumm muss man sein, um so etwas noch zu befördern?
    Und ich hoffte immer noch, der größte D…beutel wäre der Blondierte mit den S………n! Habe mich getäuscht, es gibt mind. noch so einen, im Bonsai- Format.
    noesfacil

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