In einem Jahr, das von politischen, wirtschaftlichen und sozialen Faktoren geprägt ist, erleidet die chilenische Tourismusindustrie einen großen Schaden. „Wir rechnen mit einem Rückgang zwischen Dezember und März dieses Jahres – der nicht mit anderen Faktoren wie dem schweren Erdbeben vor wenigen Jahren vergleichbar ist – von bis zu 22,7 Prozent. Es ist der stärkste Rückgang, den wir in den letzten zehn Jahren hatten“, so Andrea Wolleter, Direktorin des chilenischen Fremdenverkehrsamts „SERNATUR“ (Servicio National de Turismo).
Für die Sommersaison 2020 werden demnach 1,6 Millionen ausländische Touristen in Chile erwartet, 470.888 weniger als in der gleichen Saison des Vorjahres. Die negativen Aussichten werden auch auf den Rückgang der argentinischen Besucher im Vergleich zu früheren Saisons zurückgeführt, „als wir eine ungewöhnliche Steigerung hatten, das sich durch das Wachstum des argentinischen Marktes erklärt (Verdoppelung zwischen 2016 und 2017)“, erklärte Wolleter.
Nach den Zahlen der Regierung empfing das südamerikanische Land im vergangenen Jahr 21,1 Prozent weniger Touristen als im Jahr 2018, als 4,5 Millionen Ausländer einreisten – weit entfernt von den erwarteten fünf Millionen. Allein die argentinischen Besucher gingen um 40,7 Prozent zurück (986.000 Personen weniger). Der Tourismus macht 3,4 Prozent des chilenischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus und schafft rund 400.000 Arbeitsplätze. Mehr als neunzig Prozent der chilenischen Tourismusindustrie besteht aus KMUs (Kleine und mittlere Unternehmen).
Leider kein Kommentar vorhanden!