Ungebremster Exodus aus Venezuela: Immer mehr Flüchtlinge in Kolumbien

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Es reicht aus, sich durch die Straßen der kolumbianischen Hauptstadt zu bewegen, sich den Grenzstädten zu nähern oder ein paar Stunden in einem Büro für Ausweis-Verfahren zu verbringen um zu erkennen, dass der Umfang dieses Exodus beeindruckende Dimensionen angenommen hat (Foto: migracioncolombia)
Datum: 17. Februar 2020
Uhrzeit: 14:50 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Lateinamerika erlebt die größte Fluchtbewegung seiner Geschichte. Jeder siebte Venezolaner ist bereits vor der Krise aus der Heimat geflohen, insgesamt fünf Millionen. Zahlreiche Länder (Chile, Peru, Ecuador) weisen immer mehr „illegale Einwanderer“ aus, die das Maduro-Regime fälschlicherweise als Rückkehrer des Programms „Vuelta a la Patria“ bezeichnet. Die kolumbianischen Einwanderungsbehörden berichten von einer „Beschleunigung der Massenflucht“, die Migration erreichte Ende Januar nach Angaben von David Smolansky, Kommissar des Generalsekretariats der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) für die Krise venezolanischer Migranten und Flüchtlinge, fünf Millionen. Während die venezolanische Diktatur und ihre ‚Helfershelfer‘ allen Ernstes von einem Rückgang der Migration berichten, sieht die Realität ganz anders aus. Vertreter des Büros des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (Acnur) und die Internationale Organisation für Migration gehen davon aus, dass die Zahl der venezolanischen Flüchtlinge und Migranten bis Ende 2020 auf 6,5 Millionen steigen könnte.

Die Auswirkungen sind vor allem in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá deutlich sichtbar. Während Ende 2018 rund 7,4 Millionen Menschen im Verwaltungszentrum des Departamento Cundinamarca lebten, ist die Zahl inzwischen auf über 7,7 Millionen gestiegen (in ganz Kolumbien mindestens zwei Millionen). Die Stadt ist voll von Flüchtlingen aus Venezuela, an jeder Ecke und an jeder Ampel betteln die Notleidenden. Aus den veröffentlichten Zahlen der Regierungsbehörde „Colombia Migration“ geht hervor, dass die Zahl der Einwanderer in den letzten Monaten um elf Prozent gestiegen ist. Die Zahlen können jedoch weit von der Realität entfernt sein, da viele Migranten unregelmäßig im Land bleiben oder gerade dabei sind, ihren Status zu legalisieren. Es reicht aus, sich durch die Straßen der kolumbianischen Hauptstadt zu bewegen, sich den Grenzstädten zu nähern oder ein paar Stunden in einem Büro für Ausweis-Verfahren zu verbringen um zu erkennen, dass der Umfang dieses Exodus beeindruckende Dimensionen angenommen hat.

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