Jeden Tag zeigen sich neue wirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Krise. Das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung veröffentlicht regelmäßig Schaubilder mit Updates zu aktuellen Kennzahlen. Heute im Fokus: die Automobilbranche und die Stahlindustrie in China. Weltweit gibt es über 130.000 Infizierte, die Zahl der Todesopfer steigt auf fast 5.000.
Die wichtigsten Ergebnisse:
• In der chinesischen Automobilindustrie standen die Produktionsbänder im Februar weitgehend still. Die Produktion lag 80 Prozent unter der des Vorjahresmonats.
• Die Autoverkäufe in der ersten Märzwoche deuten darauf hin, dass sich der chinesische Automarkt bis jetzt nicht belebt hat.
• Dies hat Konsequenzen für Deutschland: Erstens ist China ein wichtiger Exportmarkt – 12 Prozent der deutschen PKW-Exporte gingen 2019 nach China. Zweitens sind auch die Standorte deutscher Unternehmen von dem Rückgang betroffen. Dies drückt auf die Gewinne der deutschen Autobranche.
• Auch die chinesische Stahlindustrie leidet immer stärker unter der Corona-Krise. Sie ist eine wichtige Zulieferbranche der Automobilindustrie sowie der in China bedeutsamen Bauwirtschaft und damit nah am Puls der chinesischen Konjunktur.
• Im Februar ist die Stahlproduktion zurückgegangen. In der zweiten Februarhälfte wurden im Durchschnitt nur 1,8 Millionen Tonnen je Tag produziert. Das sind etwa neun Prozent weniger als im Jahresdurchschnitt 2019.
• Gleichzeitig konnte die reduzierte Produktion nicht vollständig abgesetzt werden. Die Stahllager waren daher Ende Februar so gut gefüllt wie noch nie.
RWI-Konjunkturchef Prof. Dr. Roland Döhrn sagt dazu: „Beide Entwicklungen zusammengenommen vermitteln einen Eindruck, wie stark die Wirtschaftsaktivität in China durch die Corona-Epidemie zurückgefahren wurde. Auch für Deutschland müssen wir von einem Rückgang der Produktion ausgehen. Wie ausgeprägt er sein wird, lässt sich derzeit aber nur schwer prognostizieren.“
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