Weltweit breitet sich das Coronavirus weiter aus. 960.000 Infektionen sind bestätigt, fast 50.000 Menschen sind bereits verstorben. Im südamerikanischen Land Brasilien sind offiziell 6.932 Personen mit dem Virus infiziert, 247 Todesfälle wurden gemeldet. Wie auch in anderen Ländern herrscht Kritik an der Art und Weise, wie diese Zahlen zustande kommen. Im größten Land Lateinamerikas warten noch mindestens 23.600 Tests auf das neue Coronavirus (Sars-CoV-2) auf das Ergebnis/Auswertung. Diese Zahl entspricht rund dem 3,4-fachen der Gesamtzahl bestätigter Fälle in der Bilanz der Gesundheitssekretariate. Für Spezialisten deutet diese Diskrepanz darauf hin, dass es im Land möglicherweise noch viel mehr Menschen mit der Covid-19-Krankheit gibt.
Diese sogenannte Unterberichterstattung von Datensätzen hat zwei Ursachen: das Fehlen von Test-Kits in Brasilien und die Verzögerung beim Abschluss der Analysen, die bereits begonnen, aber noch nicht abgeschlossen wurden. Laut Forschern macht es dieses Szenario – unzureichende Anzahl von Kits und Engpass bei der Analyse der gesammelten Proben – äußerst schwierig, zuverlässige Berechnungen durchzuführen die den tatsächlichen Fortschritt des Ausbruchs zeigen. Und sie warnen: Da das Gesundheitsministerium empfiehlt nur kritisch kranke Patienten zu testen, besteht die Chance, dass der Prozentsatz der „Positiven“ in diesem Universum von Menschen, die sich bereits der Untersuchung unterzogen haben, beträchtlich sein wird.
Die Nationale Gesundheitsüberwachungsbehörde (Anvisa) hat mehr als zehn verschiedene Arten von Tests zum Nachweis des Coronavirus genehmigt. Sie können 15 Minuten (mit einem Fingerstich zur Blutentnahme) oder bis zu sieben Tagen (mit einer Materialentnahme aus Nase und Rachen mittels eines Wattestäbchens) dauern. Modelle, die das Volumen der Fälle für die nächsten Tage vorhersagen, deuten darauf hin, dass das Tempo der Pandemie langsamer ist als in Europa oder den Vereinigten Staaten- trotz der Rekordzahl von Ein-Tages-Bestätigungen (1.138) an diesem Dienstag (31.) und der beträchtlichen Zunahme (weitere 1.119 Fälle) an diesem Mittwoch.
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