Kaffeeröstung und -verarbeitung haben in der Schweiz Tradition. Seit 2006 sind die Auslandumsätze von Kaffee explosionsartig in die Höhe geschossen und haben 2019 einen neuen Höchstwert von 2,5 Milliarden Franken erreicht. Im internationalen Ranking der Kaffee-Exporteure gehört die Schweiz zu den Top 5. In der Schweiz verarbeiteter Kaffee ist auch außerhalb der Landesgrenzen beliebt. Seit 2009 gehört das Land weltweit zu den fünf grössten Kaffee-Exporteuren. Im Jahr 2006 führte die Schweiz lediglich 12.747 Tonnen Kaffee aus; 2019 betrug die ausgeführte Menge bereits 83.819 Tonnen.
Wertmäßig wuchsen die Kaffee-Exporte noch schneller, nämlich von 202 Millionen auf 2,5 Milliarden Franken. Beim ausgeführten Kaffee handelte es sich überwiegend um gerösteten Kaffee (2019: mengenmäßig 98 %). 2019 wurden 187.591 Tonnen Kaffee im Wert von 745 Millionen Franken eingeführt. Damit sind die Importe seit der Jahrtausendwende mengenmäßig um etwa das Anderthalbfache angestiegen. Wertmäßig war die Entwicklung noch dynamischer, weist jedoch seit 2011 einen leichten Rückgang aus. Auf der Importseite kam der Kaffee überwiegend ungeröstet in die Schweiz (2019: 93 %).
Überschuss von 1,8 Milliarden Franken
Obwohl mengenmäßig mehr Kaffee ein- als ausgeführt wurde, resultierte 2019 ein Handelsbilanzüberschuss von 1,8 Milliarden Franken. So betrug der durchschnittliche Preis franko Schweizer Grenze beim eingeführten Kaffee 4 Franken und beim ausgeführten Kaffee 30 Franken pro Kilogramm. In den letzten 20 Jahren haben sich die Durchschnittspreise der Kaffee-Exporte mehr als verdoppelt, während diejenigen der Kaffee-Importe lediglich um etwa 8 Prozent gestiegen sind.
Fast die Hälfte der Kaffee-Importe kam 2019 aus Brasilien (23 Prozent), Kolumbien (14 Prozent) und Vietnam (9 Prozent). Aber auch zwei europäische Länder gehörten zu den 10 wichtigsten Kaffeezulieferern: Spanien (4 Prozent) und Italien (3 Prozent). Unter den Top 10 war der Kaffee aus Italien mit einem Mittelwert von 8 Franken pro Kilogramm am teuersten. So kam dieser größtenteils bereits geröstet in die Schweiz, während aus den übrigen Ländern hauptsächlich ungerösteter Kaffee geliefert wurde. Am günstigsten war – mit einem durchschnittlichen Preis von 2 Franken pro Kilogramm – der vietnamesische Kaffee. Exportseitig gingen die Kaffeelieferungen vor allem in unsere Nachbarländer (kumuliert 43 Prozent) und nach Nordamerika (13 Prozent). Unter den Top 10 waren die Kaffee-Exporte in die USA am teuersten (44 Franken pro Kilogramm).
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