Als erste Stadt in Brasilien verhängt São Luís (Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Maranhão) die totale Blockade (Massenquarantäne/Lockdown) in vier Verwaltungsbezirken in der Metropolregion (São Luís, São José de Ribamar, Paço do Lumiar und Raposa). In einem Gespräch mit „Agência latinapress“ gab ein Beamter der Stadtverwaltung bekannt, dass die „Bloqueio Total“ aufgrund der Zunahme der Infektionen und Todesfälle durch das neue Coronavirus in den Regionen für vorerst zehn Tage erfolgt (5. bis 15 Mai). Die Maßnahme war von der Staatsanwaltschaft von Maranhão (MPMA) eingereicht und durch Richter Douglas de Melo Martins genehmigt worden. Bereits kurz vor dem Richterspruch hatte Gouverneur Flávio Dino (PCdoB) mitgeteilt, die Bestimmungen der Justiz einzuhalten. Der Richter stützte seine Entscheidung auf Daten von „FioCruz“, wonach Maranhão der Bundesstaat mit der höchsten Wachstumsrate bei der Zahl der Todesfälle durch COVID-19 in Brasilien ist. Douglas Martins erinnerte auch daran, dass private und öffentliche Krankenhäuser bereits berichten, dass die maximale Kapazität ihrer Betten für Patienten mit COVID-19 erreicht wurde.
Gemäß der Entscheidung werden alle Aktivitäten, die für die Erhaltung von Leben und Gesundheit nicht wesentlich sind, ausgesetzt – mit Ausnahme von Lebensmitteldiensten, Apotheken, Häfen und Industrieanlagen, die in 24-Stunden-Schichten arbeiten. Das Ein- und Ausfahren von Fahrzeugen von der Insel São Luís ist ebenfalls zehn Tage lang verboten, mit Ausnahme von Lastkraftwagen, Krankenwagen und Fahrzeugen, die Personen für Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen befördern.
Die Verwendung einer Atemschutzmaske bleibt in den Städten obligatorisch und die Aussetzung des Unterrichts im privaten System in den vier Verwaltungsbezirken wurde verlängert, eine Entscheidung, die auf dem staatlichen Dekret für Privatschulen basiert. Die Bezirke sind für die wirksame Kontrolle und Durchsetzung der Maßnahmen verantwortlich.
Update, 10. Mai
Unternehmen der Bestattungsbranche in São Luís berichten von „einer Situation des Zusammenbruchs“. Demnach ist „die Nachfrage nach Dienstleistungen aktuell sechs mal höher als im Durchschnitt“.
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