In der Gruppe F der Fussball WM 2010 kam es heute im offiziell ausverkauften Green Point Stadium in Kapstadt zum Aufeinandertreffen zwischen dem amtierenden Weltmeister und Paraguay. Auf die Italiener wartete dabei zum Auftakt die von Experten prognostizierte schwere Aufgabe.
Der Argentinier Lucas Barrios, Welttorjäger in Diensten von Borussia Dortmund und von Argentiniens Nationaltrainer Diego Maradona verschmäht, spielte bereits in der Startaufstellung der Paraguayer. Der Torjäger, der mittlerweile einen paraguayischen Pass besitzt und bisher kein einziges Länderspiel bestritt, war bereits im Vorfeld heiß auf diese Begegnung. Es war verwunderlich, aber kein einziger Akteur von Champions League-Sieger Internazionale war im Aufgebot der Azzurri zu finden. Paraguay trat in Kapstadt, vor vereinzelt leeren Plätzen und bei leichtem Regen nicht unbedingt als Außenseiter an. Nicht wenige Experten hatten die La Albirroja auf der Rechnung. Die Elf gilt als sehr kämpferisch und voller Leidenschaft.
Die Italiener waren in der ersten Halbzeit im vom mexikanischen Unparteiischen Benito Archundia geleiteten Spiel das aktivere Team mit mehr Ballbesitz und mehr Vorwärtsdrang. Paraguay kämpfte wie erwartet leidenschaftlich, konnte allerdings in den ersten zwanzig Minuten keine Akzente in der Offensive setzen. Das Tempo der Partie war dabei gut, da auch Paraguay zum Ende der ersten 45 Minuten den Weg nach vorne suchte. Wie aus dem Nichts fiel in der 39. Minute das 0:1 für Paraguay. Valdez holte gegen Chiellini im rechten Halbfeld einen Freistoß heraus. Die folgende Torres-Freistoßflanke köpfte der Innenverteidiger Antolin Alcaraz an Cannavaro und De Rossi aus sieben Metern zur Führung für Paraguay ein. Was dem italienischen Spiel in der 1. Halbzeit fehlte, waren vor allem Torchancen. Das lag an Ungenauigkeiten im Abspiel, aber auch an der guten Innenverteidigung von Paraguay, weshalb die Azzurri durchaus verdient zur Pause hinten lagen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit überraschten die Italiener durch einen Wechsel im Tor. Ein eingeklemmter Ischias-Nerv machte Gianluigi Buffon zum Statisten. Federico Marchetti ersetzte die Nummer Eins der Italiener. Die Azzuri begannen sofort das Tor von Paraguay zu belagern, scheiterten jedoch bis zur 63. Minute an der starken Deffensive von Paraguay. Der bisher eigentlich recht sichere Villar unterlief die von Pepe geschlagene Ecke, Daniele De Rossi hatte kein Problem das Leder aus der Nahdistanz über die Linie zu drücken. Dieser eklatante Fehler von Villar setzte die auffällige Serie von Torhüter-Fehlern bei dieser WM fort und führte zum verdienten 1:1. In der 68. Minute ersetzte der ehemalige FC Bayern Spieler Roque Santa Cruz den lauffreudigen Nelson Valdez. Paraguay spielte in der Folgezeit wieder engagierter und versuchte mit aggressivem Abwehrverhalten im Mittelfeld den Gegner erst gar nicht vor das eigene Tor kommen zu lassen. Italiens Nationaltrainer Lippi verstärkte den Druck und brachte für den enttäuschenden Alberto Gilardino den Torschützenkönig der Serie A., Antonio di Natale. Trotz italienischer Chancen im Minutentakt unterliefen Villar in der Folgezeit keine Fehler mehr. Das paraguayische Bollwerk hielt, so dass sich Italien mit einer Punkteteilung abfinden musste.
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