Rund einen Monat nach Amtsantritt hat Brasiliens Gesundheitsminister Nelson Teich am Freitag (15.) sein Amt niedergelegt. Dies gab das Ministerium für Gesundheit in einer kurzen Erklärung bekannt. Teich hatte sein Amt am 17. April angetreten, wie Vorgänger Mandetta widersprach auch er Präsident Jair Messias Bolsonaro hinsichtlich der Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus. In den letzten Tagen hatten das Staatsoberhaupt und Minister Teich verschiedene Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Bekämpfung der Corona-Pandemie im größten Land Südamerikas. Teich sprach öffentlich über „Inkompatibilität mit Jair Bolsonaro“, sein Rücktritt war nach Angaben von Beobachtern „unausweichlich“.
Teich, ein Onkologe ohne Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung, wurde von Bolsonaro nach der Entlassung von Luiz Henrique Mandetta – einem überzeugten Verteidiger der Quarantäne – zum Gesundheitsminister ernannt. Aus diesem Grund hatte er sich mit dem Präsidenten gestritten, der gegen Isolationsmaßnahmen hinsichtlich der Ausbreitung der Pandemie ist. Bolsonaro forderte auch mehrfach und vehement die Verwendung/Einsatz von Chloroquin gegen das neue Coronavirus. Der Minister weigerte sich den Gebrauch dieses Arzneimittels zu fördern, das in verschiedenen Ländern negative Ergebnisse gezeigt hat. Bis heute hat das Coronavirus in Brasilien fast 14.000 Tote gefordert, über 207.000 Personen sind bereits infiziert.
Update, 16. Mai
Der Exekutivsekretär des Gesundheitsministeriums, Armee-General Eduardo Pazuello, übernimmt vorübergehend die Leitung des Ministeriums.
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