Verzweiflung in Peru: Rennen um Sauerstoff – Update

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Covid-19 erzwingt Exodus aus Perus Städten (Foto: Alex Proimos)
Datum: 04. Juni 2020
Uhrzeit: 15:23 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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Im südamerikanischen Land Peru breitet sich das Coronavirus rasant aus. Kein anderes Land in Lateinamerika führt so viele Tests durch wie die Andenrepublik, 178.914 Infektionen und 4.894 Todesopfer wurden bisher bestätigt. Um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, hat die Regierung den Gesundheitsnotstand im Rahmen des Ausnahmezustands im ganzen Land durch die Veröffentlichung eines Obersten Dekrets Nr. 008-2020-SA um neunzig Kalendertage verlängert. Die Maßnahme beginnt am 10. Juni und ermöglicht die Umsetzung der Vorgaben, die zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie erforderlich sind. Die Regierung von Präsident Martín Vizcarra hatte im März der Gesundheitsnotstand im Inland für neunzig Tage verordnet. Er ist unabhängig vom Ausnahmezustand, der vorerst bis zum 30. Juni andauert.

Die Norm sieht unter anderem vor, dass die öffentlichen und privaten Einrichtungen, die für die Verwaltung von Häfen und Flughäfen zuständig sind, die entsprechenden Maßnahmen ergreifen müssen um die Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern. Es wird auch darauf hingewiesen, dass alle Personen, die das Staatsgebiet betreten, die eidesstattliche Erklärung über die Gesundheit des Reisenden einreichen müssen.

Dekret

Update:

Mit 179.000 akkumulierten Fällen von COVID-19 trat Peru in eine neue Phase der Pandemie ein: das verzweifelte Rennen um Sauerstoff, ein wesentliches Element für Schwerkranke, das die Peruaner dazu bringt sich in den frühen Morgenstunden mit Hunderten von Menschen anzustellen und bis zum Zehnfachen des normalen Preises zu zahlen. Mehr als 90.000 Menschen mit COVID-19 werden in ihren Häusern behandelt und ihre Verwandten tun alles, um sie am Leben zu erhalten. Flaschen mit 10 Kubikmetern kosten rund 1.779 US-Dollar und Nachfüllungen 15 US-Dollar pro Kubikmeter.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Wal/Bo

    Zitat latinapress: Flaschen mit 10 Kubikmetern kosten rund 1.779 US-Dollar und Nachfüllungen 15 US-Dollar pro Kubikmeter. Zitat Ende. ich frage mich, warum es keine Gesellschaft auf diesem Globus schafft, in Kriesensituationen dem Wucher einhalt zu gebieten. 10 Kubikmeter für 1779 Dollar, was für ein Wahnsinn.Wer ein Krise ausnutz und mehr als 10% den Preis erhöht, sollte für jedes erhöte Prozent einen Monat mit Knast bestraft werden, fertig, ich wette das geht, macht nur keiner, leider.

    • 1.1
      noesfacil

      Ich bin dabei, bei Ihrer Wette, ich halte mit.
      Auch leider, Gegenwetten lohnt nicht, kann man nur verlieren
      noesfacil

    • 1.2
      Peter Hager

      Der Preis für 10 Kubikmeter Sauerstoff beträgt $150 (siehe Preis für Nachfüllung = $15/m3). Das sollte man nicht verwechseln mit dem Preis für den Druckgasbehälter einschliesslich Druckregler. 10 Kubikmeter ergeben sich aus 50 Liter x 200 bar. Man braucht also eine stattliche 50 Liter Flasche. Die gibt es schon für Industriegase nicht unter 900€, leer und ohne Druckminderer, der auch noch mal ein paar Hunderter kostet. Bei medizinischem Sauertoff sind höhere Qualitäten erforderlich als bei Industriegas. Und natürlich kommt noch der unvermeidliche „Medizin-Aufschlag“ dazu, an dessen Daseinsberechtigung man durchaus zweifeln kann. Alles in allem sehe ich da wenig Spielraum für Wucher im Hinlick auf die Notsituation.

      • 1.2.1
        noesfacil

        Das mag alles genau so sein, wie Sie dies darstellen,
        aber das von Ihnen dargestellte Preisniveau, in Peru???,
        erscheint mir nicht so ganz passend zur Umgebung, oder?
        Selbst auf Cuba stellt/vertreibt die Deutsche Firma MesserGriesheim, mit irgend einem cubanischem Joint venture technische Gase nicht zu diesem Preisniveau her.
        noesfacil

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