Coronavirus in Brasilien: Indios blockieren Zugang zum Reservat

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An den Kontrollpunkten überprüfen die Indios mit Atemschutzmasken und Alkoholgel diejenigen, die vorbeikommen und in das Gebiet einreisen möchten (Foto: Reprodução)
Datum: 10. Juni 2020
Uhrzeit: 17:40 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Ureinwohner Lateinamerikas sind besonders vom Coronavirus bedroht. Evangelikale Missionare betreten auch ohne Erlaubnis die Territorien isoliert lebender indigener Völker, in Zeiten der Pandemie ist das lebensgefährlich. Zudem klagen die Indios in Venezuela, Brasilien und in anderen Amazonas-Staaten darüber, dass ihnen die Regierungen keine ausreichenden medizinischen Hilfsgüter zur Verfügung stellen. Indigene der Kaingang aus dem Reservat „Apucaraninha“ haben nun den Zugang zur Dorfregion, sechzig Kilometer von Londrina entfernt (Großstadt im brasilianischen Bundesstaat Paraná) blockiert. Damit wollen sie eine Ansteckung mit dem neuen Coronavirus vermeiden.

Die Blockade wurde am Dienstag (9.) auf den zum Reservat führenden Straßen installiert. Kurz zuvor waren mehrere Infektionen in der Nähe des Dorfes bestätigt worden. Laut dem am Dienstag vom Gesundheitsministerium veröffentlichten Bulletin hat Londrina 674 bestätigte Fälle der Krankheit und 33 registrierte Todesfälle. In ganz Paraná gibt es 7.314 Fälle mit 253 Todesopfern. An den Kontrollpunkten überprüfen die Indios mit Atemschutzmasken und Alkoholgel diejenigen, die vorbeikommen und in das Gebiet einreisen möchten. Im Dorf wurde noch kein Fall bestätigt, im Reservat leben etwa 1.900 Ureinwohner.

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