Kolumbiens Militär ist eine Woche vor der Stichwahl um das kolumbianische Präsidentenamt ein schwerer Schlag gegen die linken FARC-Rebellen gelungen. Eine Spezialeinheit des Militärs befreite vier seit fast zwölf Jahren entführte Polizeioffiziere und einen Soldaten. Die Vereinigten Staaten begrüßten heute die Befreiungsaktion von vier Geiseln, welche die FARC-Guerilla seit 1998 gefangen hielten und hoben dabei besonders die Arbeit der kolumbianischen Streitkräfte an der Rettungsaktion hervor.
Mit einem «chirurgischen Präzissionschlag» griffen etwa 300 Soldaten das von 40 Rebellen bewachte FARC-Lager in der im Süden gelegenen Urwaldprovinz Guaviare an. Die «Operación Camaleón» war sei seit sechs Monaten vorbereitet worden und durch Informationen, die von Überläufern der FARC preisgegeben wurden, vom Erfolg gekrönt. Bei den vier befreiten Geiseln handelt es sich um den Polizeigeneral Luis Mendieta, Oberst Enrique Murillo, Oberstleutnant William Donato sowie den Offizier Arbey Delgado.
„Wir anerkennen die ausgezeichnete Arbeit der Streitkräfte Kolumbiens“, teilte heute ein Sprecher des US-Außenministeriums mit. Viele Länder, darunter Kolumbien, Perú, USA, Kanada und die 27 EU-Mitgliedsstaaten, bezeichnen die FARC offiziell als terroristische Organisation. Nachbarstaaten wie Brasilien, Ecuador oder Venezuela tun dies mit unterschiedlichen Begründungen hingegen nicht.