Mehr als 1.000 Arbeiter in einem Schlachthof für Schweine sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft mit Covid-19 infiziert. Die hohe Infektionsrate zeigt die Herausforderungen, denen sich brasilianische Fleischunternehmen während der Corona-Pandemie im größten Land Südamerikas gegenübersehen. Laut Unterlagen der Staatsanwaltschaft begannen am 25. Mai massive Tests im JBS-Werk in Dourados im Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Von 4.134 Tests waren 1.075 bis zum 1. Juli positiv. Das Unternehmen teilte in einer Erklärung mit, dass es seinen Notfallplan unmittelbar nach Bestätigung des ersten Falls im Werk umgesetzt habe, um eine weitere Kontamination der Arbeitnehmer zu verhindern.
„JBS“ ist der größte Fleischproduzent der Welt und das größte Fleischverarbeitungsunternehmen in Südamerika. Das Geschäftsfeld ist die Verarbeitung, Zubereitung, Verpackung und der Vertrieb sowohl von frischem, gefrorenem als auch verarbeitetem Fleisch. „JBS“ hat 23 Verarbeitungsstätten in Brasilien sowie sechs in Argentinien. Exportiert wird vor allem in die EU, nach Russland, Israel, Lateinamerika, in die USA, nach Marokko, Hongkong, Ägypten und Saudi-Arabien.
In derselben Gemeinde meldete auch eine Geflügelfabrik der „BRF“ einen Ausbruch des Coronavirus. Die Fabrik bestätigte 85 Fälle von Covid-19, das Werk beschäftigt 1.500 Mitarbeiter.
Update, 5. Juli
China hat die Einfuhr von zwei brasilianischen Schweinefleischverarbeitungsbetrieben (JBS und BRF) nach Angaben der Pekinger Zollbehörde im Rahmen strenger Maßnahmen hinsichtlich der Verbreitung des Coronavirus ausgesetzt.
Tönnies in Gütersloh hatte das gleiche Ergebnis, die Produktion wurde sofort eingestellt und das Werk bis auf weiteres geschlossen!