Peru hat in den letzten fünfzig Jahren 51 Prozent seiner Gletscherfläche aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels verloren. Aus einem am Dienstag (7.) vorgelegten Bericht der Nationalen Wasserbehörde (Autoridad Nacional del Agua – ANA) geht hervor, dass von den zwanzig schneebedeckten Gebirgszügen im südamerikanischen Land nur noch achtzehn übrig sind: Blanca, Huallanca, Huayhuash, Raura, Huagoruncho, La Viuda, Central, Huaytapallana, Chonta, Ampato, Urubamba, Vilcabamba, Huanzo, Chila, La Raya, Vilcanota, Carabaya und Apolobamba.
Die Opfer dieses Rückzugs von Gletschern sind die Gebirgszüge Barroso und Volcánica. Ein ähnliches Schicksal könnte jedoch bald für Chila, La Raya, Huanzo, Chonta und La Viuda drohen, da sie in den letzten Jahrzehnten mehr als neunzig Prozent ihrer Gletscherfläche verloren haben. Die Probleme enden hier nicht, denn laut dem Bericht der Nationalen Wasserbehörde beträgt der durchschnittliche jährliche Rückzug der Gletscher in der emblematischen Cordillera Blanca neunzehn Meter. Alleine am Pastoruri (Recuay), dem einst berühmtesten Gletscher für Trekkingrouten in Áncash, beträgt der Rückzug zwischen 1980 und 2019 mehr als 650 Meter und eine neue Lagune wächst Jahr für Jahr.
Auf der anderen Seite haben sich die Gletscher vom Uruashraju und Yanamarey, die zwei großen Brüder, zwischen 1948 und 2019 durchschnittlich einen Kilometer zurückgezogen und befinden sich im Niedergang. Das Schmelzen jedes Gletschers bedeutet eine Zunahme des flüssigen Wassers in den Mikrobecken. Dies gilt auch für den Artesonraju-Gletscher, der zwischen 2018 und 2019 durch Schmelzen durchschnittlich nicht weniger als sechs Millionen Kubikmeter (MMC) Wasser beisteuerte.
Vermutlich drohen damit einhergehende, noch gravierendere, lokale Umwelt- und Klimaveränderungen, welche auch letztlich weitere globale Auswirkungen haben werden.
Eine Kettenreaktion ohne Ende, eine Katastrophe ohne Gleichen.
noesfacil