Noch immer nicht in der Lage den Vormarsch der Corona-Pandemie einzudämmen, hat Brasilien in Lateinamerika die Führung im Rennen um einen Impfstoff gegen das neue Coronavirus übernommen. Die Behörden im größten Land Südamerikas setzen auf zwei klinische Studien der Universität Oxford und eines chinesischen Labors. Beide befinden sich in der dritten und letzten Phase, bevor sie genehmigt werden. Brasilien befindet sich in einer privilegierten Position, um Zugang zu dem Impfstoff zu erhalten. Allerdings wird davon ausgegangen, dass die Verteilung erst in einigen Monaten beginnen dürfte. Zusätzlich zur Teilnahme an den Studien unterzeichnete die Regierung von Präsident Jair Messias Bolsonaro eine Vereinbarung mit dem britischen Pharmaunternehmen Astrazeneca, das für die Produktion und den Vertrieb des von der Universität Oxford entwickelten Impfstoffs verantwortlich ist. Dadurch wird die Herstellung und der Kauf von 30,4 Millionen Dosen garantiert. Von diesem Auftrag wird erwartet, dass die Hälfte im Dezember und die andere Hälfte im Januar 2021 eintrifft – bereit zur Anwendung. Wenn der Impfstoff als positiv bezeichnet wird, erhält Brasilien mehr als siebzig Millionen Dosen.
„Heute ist ein historischer Moment für die brasilianische Wissenschaft“, so der Gouverneur des Bundesstaates Sao Paulo, Joao Doria, auf einer Pressekonferenz am Montag (20.) und bezog sich dabei auf die Ankunft der 20.000 Dosen des Impfstoffs, der vom chinesischen Laboratorium Sinovac hergestellt wurde und nun erprobt wird. Ab diesem Dienstag (21.) erhalten rund 9.000 Freiwillige, allesamt Gesundheitspersonal, den Impfstoff. Dies ist der zweite Impfstoff, den die lokale Aufsichtsbehörde Anvisa in Brasilien freigibt, da sie bereits Anfang Juni die klinische Prüfung des von der Universität Oxford im Vereinigten Königreich entwickelten Impfstoffs genehmigt hat.
Na, das sind doch einmal hoffnungsvolle Nachrichten aus und über Brasilien.
noesfacil