Im südamerikanischen Land Brasilien bekommen die Behörden die Ausbreitung des Coranavirus einfach nicht in den Griff. Nachdem in zahlreichen Bundesstaaten die Quarantänemaßnahmen gelockert wurden, sind die Neuinfektionen „explodiert“. Nach Angaben der lokalen Gesundheitsministerien wurden in den letzten 24 Stunden 65.339 neue Infektionen registriert, ein neuer und trauriger Rekord für das größte Land in Lateinamerika. Präsident Jair Messias Bolsonaro wurde in den letzten Tagen drei Mal positiv auf Covid-19 getestet, behält dabei seinen Kurs bei, die Pandemie als geringes Risiko einzustufen. „Bolsonaro täuscht/betrügt die Bevölkerung indem er behauptet, Hydroxychloroquin helfe ihm dabei die Symptome des neuen Coronavirus zu überwinden. Dies widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen“, so die Lungenfachärztin Margareth Dalcomo von der renommierten wissenschaftlichen Einrichtung „Fundación Oswaldo Cruz“ (Fiocruz).
Nach ihren Worten kann das zur Schau gestellte angeblich verbesserte Gesundheitsbild „auf keinen Fall auf die Einnahme von Hydroxychloroquin zurückgeführt werden“. Wissenschaftliche Studien zeigen demnach eindeutig, „dass es keine Wirksamkeit gegen das Virus hat. Aus unklaren Gründen haben die Präsidenten Brasiliens und der Vereinigten Staaten beschlossen, dieses Thema ohne Begründung zu politisieren – und es ist eine sehr ernsthafte Art die Menschen zu täuschen“.
Die Haltung des Staatsoberhauptes bezeichnet die Spezialistin als „sehr schädlich“ für den Kampf gegen die Covid-19 Pandemie in Brasilien. „Seit Beginn der Pandemie haben wir aufgrund des Mangels an koordinierter Reaktion der Regierung (im Einklang mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft) enorme Zeit verloren. Es ist bedauerlich, dass der Präsident dabei eine Schachtel Hydroxychloroquin schwingt“. Zudem weist Dalcomo darauf hin, dass sich Bolsonaro mehrmals am Tag einem Elektrokardiogramm und anderen Spezial-Untersuchungen unterzieht. „Dies kann sich der normale Brasilianer nicht leisten“.
Leider kein Kommentar vorhanden!