Brasilien meldete in den letzten 24 Stunden 50.032 neue Fälle von Coronavirus und 892 Todesfälle durch COVID-19. Damit wurden im größten Land Südamerikas seit Beginn der Pandemie vor fast sechs Monaten 3.582.362 Fälle des Virus registriert, während die offizielle Zahl der Todesfälle durch COVID-19 nach Angaben des Ministeriums auf 114.250 gestiegen ist. Trotz der unkontrollierten Übertragung weisen mehrere Gebiete erste Anzeichen für das Erreichen der sogenannten „kollektiven Immunisierung“ auf. Zum Ende der epidemiologischen Woche 34 zeigt das Land Anzeichen einer Verlangsamung der Infektionen und ein Erreichen des Plateaus mit immer noch hohen Todesfällen auf.
Selbst mit der Lockerung der physischen Distanzmaßnahmen sind Städte wie Manaus, Rio de Janeiro, Fortaleza und São Paulo Orte, die keine signifikante Rückkehr zum Anstieg der Neuinfektionen gezeigt haben und die Gegenstand von Studien der Forschungsgruppe unter der Leitung der portugiesischen Biomathematikerin Gabriela Gomes von der Universität Strathclyde, Schottland, sind. Die Gruppe, der Forscher der Universität São Paulo (USP) angehören, war weltweit eine der ersten die darauf hinwies, dass die Schwelle für die kollektive Immunisierung bei etwa zehn bis zwanzig Prozent liegt und damit weit unter den sechzig bis siebzig Prozent, die zu Beginn der Pandemie geschätzt wurden.
Weit davon entfernt, im ganzen Land Realität zu sein, kann diese Schwelle nicht mit einem sofortigen Ende der Pandemie in Verbindung gebracht werden aber sie kann dazu beitragen, neue Ansteckungen zu reduzieren. „Dazu ist es notwendig, die Ausbrüche, die lokalisiert auftreten, zu kontrollieren und Maßnahmen wie die Verfolgung von Kontakten zu ergreifen“, erklärte Gabriela. Der Durchschnitt in Brasilien liegt aktuell bei 35.800 Fällen und 1.021 Todesfällen pro Tag. Die Situation ist an den verschiedenen brasilianischen Regionen unterschiedlich, aber an den Orten, an denen die Kurve fällt, bewerten die Forscher dies als Beweise für das Erreichen einer „Herden-Immunität“.
Bilanz
Das Coronavirus zirkuliert fast auf dem gesamten Territorium, in mehr als der Hälfte der föderalen Einheiten gibt es bereits mehr als 100.000 Fälle dieser Krankheit. Nur Mato Grosso, Alagoas, Sergipe, Piauí, Rio Grande do Norte, Rondônia, Roraima, Amapá, Tocantins, Mato Grosso do Sul und Acre haben weniger als 100.000 Infektionen. Betrachtet man die Rangfolge der Todesfälle, so haben die meisten Bundesstaaten mehr als tausend Todesfälle bestätigt. Insgesamt stehen 22 Bundesstaaten auf dieser Liste. Spitzenreiter der brasilianischen Rangliste ist São Paulo mit 28.155 Todesfällen durch das neue Coronavirus, dahinter folgt Rio de Janeiro mit 15.202 Opfern der Krankheit. Die beiden sind die einzigen Bundesstaaten mit mehr als 10.000 Toten.
Es folgen Ceará (8.268), Pernambuco (7.335), Pará (6.037), Bahia (4.757), Minas Gerais (4.663), Amazonas (3.556), Maranhão (3.328), Espírito Santo (3.000), Rio Grande do Sul (2.993), Paraná (2. 928), Mato Grosso (2.492), Paraíba (2.268), Goiás (2.647), Rio Grande do Norte (2.154), Distrito Federal (2.242), Alagoas (1.802), Sergipe (1.761), Santa Catarina (1.995), Piauí (1.672) und Rondônia (1.050).
Am Ende der Tabelle stehen Mato Grosso do Sul (696), Amapá (627), Acre (598), Roraima (576) und Tocantins (556).
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