Kuba: Tod nach vierzig Tagen Hungerstreik

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Arostegui war in der Provinzhauptstadt Camagüeyana für seine öffentlichen Proteste und Kritik an der Regierung bekannt (Foto: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte)
Datum: 27. August 2020
Uhrzeit: 12:35 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Am 07. August 2020 starb der kubanische Regimekritiker Yosvany Arostegui Armenteros nach 40 Tagen Hungerstreik in der Krankenhausabteilung des Gefängnisses Amalia Simoni in der Provinz Camagüey. Der Bürgerrechtler Arostegui wurde wegen Vergewaltigung und Diebstahl zu 15 Jahren Haft verurteilt – beteuerte aber bis zuletzt seine Unschuld. Während seiner einjährigen Haft protestierte er gegen dieses politische Urteil mit mehreren Hungerstreiks, wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet. Die IGFM fordert eine „unabhängige Untersuchung der Todesumstände Yosvany Arostegui Armenteros und die Freilassung aller politischen Gefangenen auf Kuba“, so IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin.

Bereits kurz nach Beginn der Haft wurde Yosvany Arostegui Armenteros wegen seines Protestes in die berüchtigte Kilo 8 Abteilung des Amalia Simoni Gefängnis verlegt, wie einst auch Orlando Zapata Tamayo. Dessen Mutter berichtete damals nach einem Besuch in der Haftanstalt von den ausgetrockneten Lippen ihres Sohnes. Ein Indiz für die häufige Foltermethode auf Kuba, streikenden Gefangenen auch noch das lebenswichtige Wasser zu verweigern. Yaudel durfte seinen Bruder Yosvany allerdings nicht besuchen und hatte daher auch keine Informationen über dessen Gesundheitszustand. Wie der ihm Exil lebende andere Bruder, Raidel Aróstegui Armenteros, darlegte, sollte Yaudel zehn Tage vor dem Tod Yosvanys ins Krankenhaus kommen. Dort sagten ihm die Ärzte, dass sein Bruder sehr krank sei und bald sterben werde – trotzdem durfte er ihn nicht sehen.

Mysteriöser Autounfall des Anwalts

Arostegui war in der Provinzhauptstadt Camagüeyana für seine öffentlichen Proteste und Kritik an der Regierung bekannt. Außerdem mobilisierte er auch weitere Aktivisten und war durch seine zahlreichen Protestaktionen nach Aussage seines Bruders Raidel für die Staatssicherheit bildlich gesprochen „ein Stein im Schuh“. Nach dessen Verhaftung engagierte die Familie Armenteros einen Anwalt mit der Untersuchung des Falls, der jedoch eine Woche vor Beginn des Prozesses bei einem Verkehrsunfall auf mysteriöse Weise ums Leben kam. Arostegui wurde daher im Prozess von einem Ersatzanwalt vertreten, der nur einmal Kontakt mit ihm hatte und keinerlei Vorwissen besaß. „Das Rechtssystem auf Kuba ist eine Farce – Bürgerrechtler haben keine Möglichkeit eines fairen Prozesses. Sie werden aus vorgeschobenen Gründen verhaftet und verurteilt. Im Gefängnis sterben einige von ihnen dann, weil ihnen während eines Hungerstreiks Wasser oder medizinische Hilfe verweigert wird. Diese Menschenrechtsverletzungen müssen bekannt werden und das Regime muss sich dafür verantworten“, erklärt die IGFM.

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