Zu Beginn der Woche ist ein Jugendlicher in der mexikanischen Stadt Cuernavaca (Hauptstadt des Bundesstaates Morelos) bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen. An seiner Beerdigung nahmen rund sechzig Personen teil, das Begräbnis endete mit einem Massaker. Bewaffnete Männer feuerten mehr als sechzig Schüsse auf die Trauernden ab, mindestens sechs Menschen wurden getötet und weitere fünfzehn (zwei Kinder) zum Teil lebensgefährlich verletzt. Ein Motiv für die Tat ist bisher nicht bekannt. Aktuelle Daten belegen, dass Morde und Erpressungen durch Banden des organisierten Verbrechens seit der Machtübernahme von Andrés Manuel López Obrador zugenommen haben.
Politisch ist das Staatsoberhaupt der neuen lateinamerikanischen Linken zuzurechnen. Nach seiner Wahl zum Präsidenten Mexikos 2018 kündigte er an, Korruption und Straflosigkeit im Land zu bekämpfen. Die Statistiken für Morelos belegen das Versagen der Regierung. Im vergangenen Jahr wurde ein Anstieg der Morde um 35 Prozent, ein Anstieg der Entführungen um 68 und Erpressungen um 363 Prozent verzeichnet. Offizielle Zahlen deuten auch darauf hin, dass die Morde in ganz Mexiko in diesem Jahr wieder zugenommen haben – nachdem sie bereits 2019 ein Rekordhoch erreicht hatten. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2020 wurden 20.494 Morde registriert, verglichen mit 19.357 im gleichen Zeitraum des Jahres 2018.
Update, 3. September
Zwei Verwundete sind gestorben, womit sich die Zahl der erschossenen Menschen auf acht erhöht. Laut Angaben der Polizei kamen die eingesetzten Waffen bereits bei früheren Verbrechen zum Einsatz was darauf hindeutet, dass die Täter Verbindungen zum organisierten Verbrechen haben.
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