Die Regierung Uruguays wird die internationalen Grenzen mindestens bis zum 31. Oktober geschlossen halten. Die Maßnahme ist zum großen Teil auf die extrem hohen Corona-Infektionen in den Nachbarländern zurückzuführen. Das kleinste spanischsprachige Land in Südamerika ist die erfolgreichste Nation Lateinamerikas bei der Bekämpfung der Ausbreitung von Covid-19 innerhalb seiner Grenzen. Dank des raschen Handelns der Regierung durch frühzeitige Tests und der Unterstützung der Bürger gehört Uruguay zu den Ländern mit den niedrigsten Raten weltweit. Da in den direkten Nachbarländern Brasilien und Argentinien immer noch massive Spitzenwerte zu verzeichnen sind braucht Uruguay mehr Zeit, um sich auf eine sichere Wiedereröffnung vorzubereiten. Am 7. September kündigte die Regierung deshalb an, die Wiedereröffnung der Grenzen bis mindestens Ende Oktober hinauszuzögern. „Wir werden die Monate September und Oktober abwarten, um in sechzig Tagen erneut zu evaluieren und darauf aufbauend die zukünftige Entwicklung des Tourismus zu planen“, so Germán Cardoso, Minister für Tourismus.
Uruguay empfängt jedes Jahr rund vier Millionen internationale Touristen, so dass sich die Regierung in einem Kampf zwischen der Wiederbelebung einer dezimierten Tourismusindustrie und der Gesundheit ihrer Bürger befindet. Die neue Ankündigung steht in direktem Widerspruch zu der Pressemitteilung des Tourismusministeriums vom 18. August, in der erklärt wird, dass Uruguay „demnächst“ wieder für europäische Touristen geöffnet wird. Ein Signal, dass Uruguay nach dem 31. Oktober mit dem Empfang von Touristen rechnet, geht von dem jüngsten Treffen zwischen den nationalen Behörden am Flughafen Carrasco in Montevideo und „American Airlines“ aus. Es wurde vereinbart, dass die Airline ab dem 5. November 2020 wieder zweimal wöchentlich einen Direktflug von Miami nach Montevideo anbietet. Tickets stehen bereits auf der Website der Fluggesellschaft zum Verkauf bereit.
Anfang dieses Monats verlängerten Kolumbien, Peru, Argentinien und Chile aufgrund instabiler epidemiologischer Situationen stillschweigend ihre Grenzschließungen um einen weiteren Monat, mindestens bis zum 30. September. Ecuador und Brasilien sind die einzigen südamerikanischen Länder, die seit den weltweiten Schließungen im März wieder für den allgemeinen Tourismus geöffnet haben.
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