Sonnenblumen gegen die Diktatur: Friedlich, in gelb gekleidet und mit Sonnenblumen in der Hand protestierten kubanische Bürgerrechtler am 8. September 2020 für Menschenrechte und die Freilassung aller politischen Gefangenen auf Kuba. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) erfahren hat, wurden im Zuge dessen insgesamt 84 Personen verhaftet – darunter der bekannte Vorsitzende der Demokratiebewegung UNPACU, José Daniel Ferrer, sowie die Vorsitzende der Damen in Weiß, Berta Soler. Zwanzig Bürgerrechtsaktivisten sind immer noch in Haft oder werden vermisst.
„Die Sonnenblumen-Revolution ist kein Versuch eines gewaltsamen Umsturzes, sondern ein friedlicher Ruf nach Freiheit, Menschenrechten und Demokratie auf Kuba. Die willkürlichen Festnahmen und das harte Vorgehen der Staatssicherheit zeigen aber, dass sich das Regime dadurch bedroht sieht und sich durch die Verhaftung der Organisatoren und prominenter Bürgerrechtler wie José Daniel Ferrer erhofft, die Bewegung einzuschüchtern“, so die IGFM.
Zusammen mit Familie festgenommen
José Daniel Ferrer wurde zusammen mit seiner Frau Nelva Ortega und seinem Sohn José Daniel Ferrer Cantillo festgenommen, als sie ihr Haus in Santiago de Cuba verlassen wollten. Zuvor hatten mehrere Beamte das Haus – genau wie die Häuser anderer Bürgerrechtler und die UNPACU-Zentrale – überwacht. Ferrer und seine Familie wurden später am Tag wieder freigelassen, so die IGFM, die auf Kuba durch eine Sektion vertreten ist. Der Gründer und Präsident der kubanischen Oppositionsbewegung UNPACU war erst am 3. April 2020 aus der politischen Gefangenschaft in einen viereinhalbjährigen Hausarrest entlassen worden.
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