Einen Monat vor den Präsidentschaftswahlen in Bolivien hat Übergangspräsidentin Jeanine Áñez den Verzicht auf ihre Kandidatur angekündigt. „Ich tue dies um denen zu helfen, die nicht wollen, dass die Diktatur gewinnt“, so Áñez in einer aufgezeichneten Botschaft, die am Donnerstagnachmittag (17.) Ortszeit gesendet wurde. „Wenn wir uns nicht vereinen und Morales zurückkehrt, verliert die Demokratie“, fügte sie hinzu. Áñez will eine Spaltung der Parteien verhindern, was einen Sieg der linksgerichteten Partei MAS (Movimiento al Socialismo) zur Folge haben könnte:
„Heute ziehe ich meine Kandidatur zurück. Was bei dieser Wahl auf dem Spiel steht ist keine Kleinigkeit, was auf dem Spiel steht ist die Demokratie in Bolivien. Ich bitte die Bolivianer im ganzen Land, die Einheit zu unterstützen. Ich werde mich in meinen Funktionen als Präsidentin bis zur Einsetzung einer gewählten Regierung weiterhin um alle Bolivianer kümmern“, bekräftigte Áñez. Delegierte von Carlos Mesa, ebenfalls ein Präsidentschaftskandidat, hatten sich Stunden zuvor mit Áñez getroffen um sie dazu zu bewegen, ihre Kandidatur bei den bevorstehenden Wahlen am 18. Oktober fallen zu lassen.
Verschiedene Umfragen zeigen, dass die Interimspräsidentin in den letzten Wochen Stimmen bei der Wählerschaft verloren hatte. Carlos Mesa ist derweil Zweiter hinter dem MAS-Kandidaten Luis Arce und wird die Unterstützung von Áñez absorbieren, um einen Sieg der Partei von Evo Morales zu verhindern.
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