„Avianca“: Trotz Insolvenzverfahren Millionenprämie für Führungskräfte
"Avianca", die zweitgrößte Fluggesellschaft in Lateinamerika, schätzte die Verbindlichkeiten beim US-Insolvenzgericht für den südlichen Bezirk von New York auf bis zu zehn Milliarden US-Dollar (Foto: Latinapress)
Die Fluggesellschaft „Avianca Holdings“ sieht sich in Kolumbien heftiger Kritik ausgesetzt. Während aufgrund der Corona-Pandemie die meisten Mitarbeiter in unbezahlten Urlaub geschickt wurden und sich das Unternehmen auf einen Insolvenzantrag vorbereitete, erhielten die beiden Top-Manager im Mai Prämien in Höhe von mehr als sechs Millionen US-Dollar.
Nach Angaben des Insolvenzgerichts zahlte die Fluggesellschaft am 6. Mai dem CEO Anco van der Werff 3,7 Millionen US-Dollar und dem Finanzvorstand Adrian Neuhauser 2,8 Millionen US-Dollar. Fünf Tage später beantragte die Fluggesellschaft in den USA Insolvenzschutz. „Avianca steht vor der schwierigsten Krise in unserer 100-jährigen Geschichte“, sagte van der Werff zu diesem Zeitpunkt. „Avianca“ verteidigte die Zahlung und behauptet, dass ihre Führungskräfte ohne zusätzliche Bezahlung anderswo eine Beschäftigung gesucht hätten.
Während der Pandemie nahm der Konzern radikalere Lohnkürzungen vor als seine Konkurrenten und forderte die meisten seiner 20.000 Mitarbeiter auf, unbezahlten Urlaub zu nehmen. Der Hauptkonkurrent „LATAM Airlines Group“ reduzierte seine Mitarbeiter um die Hälfte. Nach Berichten lokaler Medien erhielten Van der Werff und Neuhauser bereits am 18. März, nur wenige Tage nachdem die Coronavirus-Pandemie fast alle Flugreisen in Lateinamerika zum Erliegen gebracht hatte, zusammen drei Millionen US-Dollar an Prämien.
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