Verbraucher in Brasilien können sich auf ein bitteres Jahresende vorbereiten. Die Preise für Lebensmittel sind gestiegen und es wird erwartet, dass die Arbeitslosigkeit weiter zunimmt. Da sich die Höhe der Soforthilfe von 600 auf 300 Reais halbiert müssen viele Familien entscheiden, was bei den Feierlichkeiten auf den Tisch kommt (1 US-Dollar entspricht 5,53 Reais). Angesichts des Anstiegs des US-Dollars werden vor allem importierte Artikel wesentlich teurer. Die offizielle Inflation hat seit Juni zugenommen, was auf steigende Lebensmittelpreise zurückzuführen ist. Im Großhandel ist das Bild noch besorgniserregender und es besteht kein Zweifel daran, dass die Anpassungen später an die Einzelhändler weitergegeben werden und das Weihnachtsfest (Natal) von Millionen Brasilianern schädigt.
Nach Angaben der Fundação Getulio Vargas (FGV) stiegen die Großproduzenten-Preise (Preços ao Produtor Amplo) in den letzten zwölf Monaten bereits um 25,52 Prozent und die Verbraucher müssen irgendwann tiefer in die Tasche greifen. Zudem gehen Analysten davon aus, dass die Arbeitslosigkeit zum Jahresende zunehmen wird. Aufgrund der Corona-Pandemie – die aktuell im größten Land Südamerikas Anzeichen der Abschwächung zeigt – wird es noch lange dauern, bis sich der Dienstleistungssektor stärker erholt. Die Zentralbank geht davon aus, dass die Arbeitslosenquote in diesem Jahr über fünfzehn Prozent liegt und damit ein Niveau wie in Zeiten der Rezession zwischen 2015 und 2016 erreicht. Laut Angaben des brasilianischen Instituts für Geographie und Statistik (IBGE) verzeichnete die Zahl der Beschäftigten einen Rekordrückgang und liegt bei rund 82 Millionen Menschen.
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