Die brasilianische Regierung von Präsident Jair Messias Bolsonaro hat Vorschriften zum Schutz tropischer Mangroven und anderer fragiler Küstenökosysteme aufgehoben. Umweltverbände haben den Beschluss als „Verbrechen gegen die Gesellschaft“ bezeichnet. Mit der Entscheidung wurden sogenannte „permanente Schutzzonen“ entfernt, die 2002 geschaffen wurden um die vielen tropischen Mangroven Brasiliens und die Sanddünen-Buschlandschaften zu erhalten. Ein Hektar Mangrovenwald absorbiert fast die gleiche Menge Kohlendioxid wie ein Hektar Amazonas-Regenwald.
Umweltverbände erwarten, dass die Aufhebung der Vorschriften es den Bauträgern ermöglichen wird, große Gebiete natürlicher Lebensräume für den Tourismus freizumachen, was zu ihrer Zerstörung führen könnte. „Diese Gebiete stehen bereits unter starkem Druck durch die Immobilienentwicklung“, klagt Mario Mantovani, Leiter der Umweltgruppe „SOS Mata Atlantica“. Nach seinen Worten haben die Vorschriften von 2002 die Gebiete zumindest vor weiterer Zerstörung geschützt. „Auch wenn wir Zeuge von Umweltzerstörungen sind und Brasilien in Flammen steht, widmet Umweltminister Ricardo Salles seine Amtszeit der Förderung von noch mehr Zerstörung“, teilte „Greenpeace“ in einer Erklärung zu den neuen Maßnahmen mit.
Update
Der Bundesgerichtshof von Rio suspendierte am Dienstagabend (29.) die 135. Sitzung des Nationalen Umweltrates (Conama), der mehrere Regelungen wie die zum Schutz von Mangroven und Sandbänken aufgehoben hatte.
Mit der einstweiligen Verfügung kommt das 23. Bundesstrafgericht einem Antrag nach, der in einer Volksklage gegen die Massnahmen von Conama unter dem Vorsitz von Umweltminister Ricardo Salles gestellt wurde.
Update, 2. Oktober
Ein Bundesgericht hat die Berufung aufgehoben.
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