Bergbaukonzessionen und illegale Bergbaubetriebe nehmen mehr als ein Fünftel der indigenen Gebiete im Amazonasgebiet ein. Laut einem am Mittwoch (7.) veröffentlichten Bericht der Umwelt-Denkfabrik „World Resources Institute“ (WRI) und dem Netzwerk „Red Amazónica de Información Socioambiental Georreferenciada“ (RAISG) leben im Amazonasgebiet rund 1,5 Millionen Ureinwohner. Bergbauaktivitäten betreffen rund 445.000 Quadratkilometer Land der Indigen und sind für höhere Entwaldungsraten verantwortlich. Die Situation wurde durch die Coronavirus-Pandemie verschärft, da steigende Goldpreise und der Abzug von Militär- und Polizeikräften die Ausweitung illegaler Bergbaubetriebe ermöglichten. „Unter dem Deckmantel der COVID-19-Pandemie ist es nur noch schlimmer geworden“, so Michael McGarrell, Vertreter der Menschenrechtsorganisarion „Association of Amerindian Peoples of Guyana“.
Indigene Gebiete mit Bergbau wiesen in den fünfzehn Jahren von 2000 bis 2015 eine höhere Waldverlustrate auf als indigene Gebiete, die nicht direkt vom Bergbau betroffen sind. Die gleichen Gebiete, die in Bolivien, Ecuador und Peru vom Bergbau betroffen waren, wiesen eine mindestens dreimal höhere Entwaldungsrate auf als nicht betroffene – während sie in Kolumbien und Venezuela ein- bis zweimal höher war. McGarrell versicherte, dass indigene Gemeinschaften nicht gegen den Bergbau sind, wenn verantwortungsbewusst gehandelt wird. Er verwies auf traditionelle handwerkliche Bergbaupraktiken. „Wir sind nicht gegen Entwicklung. Verantwortungsbewusster Bergbau wird der Umwelt und uns allen zugute kommen“.
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