Die starke Kreditaufnahme zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie hat die finanzielle Situation Brasiliens im September weiter verschlechtert. Die Staatsverschuldung stieg in den letzten zwölf Monaten auf 90,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und das Primärdefizit des öffentlichen Sektors ohne Zinszahlungen auf 9,1 Prozent des BIP. Dies gab die Zentralbank des südamerikanischen Landes am Samstag (31.) bekannt.
Die Bruttoverschuldung stieg gegenüber dem Vormonat um 1,8 Prozentpunkte und übertraf die von Ökonomen geschätzten 90,3 Prozent – obwohl das monatliche Defizit von 64,6 Milliarden Reais (11,2 Milliarden US-Dollar) geringer war als der erwartete negative Wert von 74,2 Milliarden Reais. Die Nettoverschuldung Brasiliens stieg auf 61,4 Prozent des BIP und war damit nach 62,5 Prozent im September 2000 die zweithöchste seit Beginn der Aufzeichnungen. Das Primärdefizit in den zwölf Monaten bis September stieg auf 635,9 Milliarden Reais.
Die jüngsten offiziellen Prognosen gehen von einem Primärdefizit des öffentlichen Sektors von 895,8 Milliarden Reais für dieses Jahr oder 12,5 Prozent des BIP aus, da die Hilfszahlungen für die Ärmsten bis Ende Dezember verlängert werden. Nominal ausgedrückt, einschließlich Zinszahlungen, lag das Defizit des öffentlichen Sektors im September nach Angaben der Zentralbank bei 103,4 Milliarden Reais und damit über den Prognosen von 96 Milliarden Reais.
Von so einer Staatsverschuldung träumen z. B. südeuropäische Staaten!!