Experten warnen in Chile vor der Gefahr eines bevorstehenden Erdbebens aufgrund der San Ramón-Verwerfung. „Falla de San Ramón“ ist eine geologische Verwerfung in der östlichen Metropolregion von Santiago de Chile, die durch den östlichen Teil der Hauptstadt verläuft und die Grenze zwischen dem chilenischen Zentraltal und den Anden markiert. Als aktiver Schubfehler stellt es eine seismische Gefahrenzone für das dicht besiedelte Santiago dar. Auf oder in der Nähe der Verwerfung wurden zahlreiche Häuser und Bildungszentren sowie eine Gasanlage in Peñalolén errichtet. Die chilenische Kernenergiekommission hat in La Reina einen Reaktor, der sehr nahe an der Störung liegt und die Bevölkerung beunruhigt. Die Bedrohung durch die Verwerfung ist laut Experten realistisch und könnte 1,7 Millionen Menschen betreffen.
Chile ist ein stark erdbebengefährdetes Land, hat sich jedoch an das tellurische Verhalten des so genannten „Pazifischen Feuerrings“ gewöhnt. Erdbeben betreffen im Allgemeinen Gebiete an der Küste. Sowohl im Norden als auch im Süden Chiles hat es so große Bewegungen gegeben, dass Chile den Rekord für das größte Erdbeben in der Geschichte hält. Das Mega-Erdbeben von Valdivia im Jahr 1960 ist als das „Große Erdbeben von Chile“ bekannt und seine Charakteristika waren so verheerend, dass Bewegungen auf dem ganzen Planeten registriert wurden, begleitet von Tsunamis auf Hawaii und anderen an der Küste Asiens. Es ereignete sich am 22. Mai 1960 und sein Epizentrum befand sich in Valdivia, 850 Kilometer südlich von Santiago.
„San Ramón“ ist ein Schubfehler mit vertikalem Schlupf, der zur Bildung der Sierra de Ramón geführt hat (25 Kilometer langen Bergkette mit einer maximalen Höhe von 3.249 Metern über dem Meeresspiegel). Die Bedrohung gilt insbesondere für den östlichen Teil der Metropolregion von Santiago, der am dichtesten besiedelten Region Chiles und deshalb warnen Experten vor dieser Gefahr.
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