„Schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis“: Brasilien stoppt Coronavac-Studie – Update

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Gegen das Coronavirus gibt es keine wirksame Schutzimpfung (Foto: ScreenshotTV)
Datum: 10. November 2020
Uhrzeit: 13:23 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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In Brasilien sind klinische Studien zu einem möglichen chinesischen Impfstoff gegen das Coronavirus gestoppt worden. Nach Angaben der Nationalen Behörde für Gesundheitsüberwachung „Agência Nacional de Vigilância Sanitária“ (Anvisa) ist für diese Maßnahme ein „schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis“ verantwortlich. Weitere Details sollen am Dienstag (10.) mitgeteilt werden. Nach Angaben der Behörde trat dieses unerwünschte Ereignis am 29. Oktober auf. Aktuell analysiert die Regulierungsbehörde die bisher gesammelten Daten und beurteilt das Risiko zur Fortsetzung der Studie. „Da die Studie unterbrochen wurde, können keine neuen Freiwilligen geimpft werden“ so Anvisa. „Coronavac“ wird vom chinesischen Pharmaunternehmen „Sinovac“ in Zusammenarbeit mit dem Butantan Institut entwickelt. Zehn Tage vor der Registrierung des „schwerwiegenden unerwünschten Ereignisses“ wurde es als der „sicherste Impfstoff“ unter allen vom Butantan-Institut getesteten Impfstoffen angesehen. Das „Instituto Butantan“ ist ein brasilianisches biomedizinisches Forschungszentrum im Distrikt Butantã in São Paulo. Es gilt als eines der wichtigsten wissenschaftlichen Zentren seiner Art und ist weltweit berühmt geworden für seine Forschungen im Bereich Schlangengifte und Impfstoffe.

Das Mainzer Unternehmen „Biontech“ und sein US-Partner „Pfizer“ haben ebenfalls vielversprechende Ergebnisse aus der entscheidenden Phase-3-Studie veröffentlicht: Demnach bietet ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19. Bereits vor Wochen hatten die russischen Behörden behauptet, dass ihr Impfstoff „Sputnik V“ ebenfalls einen mehr als 90-prozentigen Schutz bieten soll. Der erwartete Hype blieb damals allerdings aus.

Update

Das brasilianische „Frühstücksfernsehen“ berichtet vom „Tod eines Freiwilligen“. Präsident Jair Messias Bolsonaro hat die Aussetzung der Studien verspottet. „Stellt Euch vor, der Gouverneur von São Paulo wollte alle Paulistas zum Impfen mit diesem Zeug zwingen“.

„Da es derzeit mehr als 100.000 Freiwillige gibt, kann es natürlich auch zu Todesfällen kommen. Dieser Tod ist nicht direkt mit dem Impfstoff als solchem ​​verbunden und es ist nicht an der Zeit, die Versuche zu unterbrechen“, so Dimas Covas, Leiter des „Instituto Butantan“, beim Gespräch mit dem lokalen Sender „TV Cultura“. Am Nachmittag Ortszeit gab „TV Globo“ bekannt, dass die Todesursache des Freiwilligen, der an den Tests des CoronaVac-Impfstoffs teilgenommen hat, Selbstmord war. Demnach hat die Militärpolizei das Opfer im Badezimmer neben Spritzen und Ampullen mit Medikamenten tot aufgefunden.

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