Das „Simon-Wiesenthal-Center“ hat am Freitag (15.) die Ausstellung von Nazi-Artefakten auf dem deutschen Gemeinschaftsfest in San Bernardino (Paraguay) abgelehnt und als „Verherrlichung“ des Nazismus bezeichnet. In einem Brief an den paraguayischen Außenminister Federico Gonzalez Franco forderte der Direktor des Simon-Wiesenthal-Center für Lateinamerika Ariel Gelblung die paraguayische Regierung auf, die Geschehnisse in San Bernardino, das fünfzig Kilometer von der Hauptstadt Asuncion entfernt liegt, zu untersuchen.
„In Paraguay darf es keinen Platz für die Verherrlichung von Nazi-Erinnerungen geben. Der beste Tribut an die Opfer ist der Kampf gegen den aktuellen Antisemitismus“, so Gelblung in dem Brief. Er fügte hinzu, dass das, was auf der Messe in San Bernardino geschieht, die Existenz von zwei Optionen veranschaulicht: „dem demokratischen Deutschland von heute zu folgen oder dem von Kriegsverbrechern, wie dem ‚Todesengel‘ von Auschwitz, Josef Mengele, der sich dem Prozess durch die Flucht nach Paraguay entzog“.
Das Simon Wiesenthal Center ist eine jüdische, politisch tätige Internationale Nichtregierungsorganisation mit Hauptsitz in Los Angeles. Es wurde 1977 gegründet, ist nach Simon Wiesenthal benannt und setzt sich hauptsächlich mit der Thematik des Holocausts auseinander. Simon Wiesenthal selbst war dabei nur als Namensgeber, aber weder an der Gründung noch der Leitung des Centers beteiligt.
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