Die COVID-19-Pandemie hält die Welt in Atem. Am 31. Dezember 2019 war der Ausbruch einer neuen Lungenentzündung mit noch unbekannter Ursache in Wuhan in China bestätigt worden. Im Januar 2020 entwickelte sich die Krankheit zur Epidemie in China und am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die bisherige Epidemie offiziell zu einer weltweiten Pandemie. Erste bekannt gewordene menschliche Erkrankungsfälle gab es im November und Dezember 2019. Da mehrere der zuerst Infizierten auf dem „Südchinesischen Großhandelsmarkt für Fische und Meeresfrüchte Wuhan“ als Verkäufer oder Händler arbeiteten, wird dort der primäre Infektionsort vermutet. Am 31. Dezember 2019 informierten das medizinische Informationssystem HealthMap sowie die kanadische Firma BlueDot in den Vereinigten Staaten die WHO und die CDC über einen auffälligen Anstieg von Berichten über Lungenentzündungen (Pneumonien) unklarer Genese in der Region um Wuhan. China will allerdings nicht für die die ersten Infektionen verantwortlich sein. Laut Peking wurde das Virus nicht in Wuhan geboren, sondern stammt aus anderen Ländern, die es in diese Region exportiert haben. Zur Verbreitung dieser Erkenntnis nutzt die chinesische Regierung die „Global Times“. Das „Propagandablatt“ erscheint unter der Schirmherrschaft der Renmin Ribao, dem Organ der Kommunistischen Partei Chinas und trägt das Motto „Discover China, Discover the World“. Demnach wurde das Virus, das die COVID-19-Krankheit verursacht, durch Tiefkühlverpackungen transportiert, die von anderen Nationen wie Brasilien, Peru oder Ecuador nach China exportiert wurden.
Neues Opfer der anhaltenden Verschwörungstheorien ist nun Chile. Nach der angeblichen Entdeckung von Coronaviren in Garnelen aus Ecuador, Schweine- und Hühnerfleisch aus Brasilien, Meeresfrüchten aus Peru, meldeten chinesische Medien nun die angebliche Entdeckung von Spuren von COVID-19 in einer Charge importierter Kirschen aus Chile in Wuxi, Provinz Jiangsu im Osten Chinas. In dieser Saison hat China mehr als 130 Millionen Kilogramm Kirschen aus Chile importiert, die nach Angaben des Verbandes der Fruchtexporteure Chiles von mehr als 400 Millionen Endverbrauchern konsumiert wurden. „Sie versuchen wirklich mit allen Mitteln davon abzulenken, woher COVID-19 stammt. Alle Informationen weisen darauf hin, dass es aus China kommt und wir wehren uns mit allen Mitteln gegen diese Lügen-Stategie der chinesischen Regierung“, so der sozialistische Abgeordnete Jaime Naranjo, der die Aktionen der chinesischen Regierung in seinem Land genau verfolgt.
Der Verband der Obstbauern Chiles (FEDEFRUTA) argumentierte, dass diese Art von Anschuldigungen seinem Sektor ernsthaft schaden. „Es führt zu ernsthaften Störungen im normalen Vertriebs- und Vermarktungsprozess. Daher ist es unsere Pflicht zu erklären, dass unser Vertrieb permanent von einem Ausschuss überwacht und verwaltet wird“. In seiner Erklärung stellt „FEDEFRUTA“ auch fest, dass die Übertragung von COVID durch Lebensmittel bisher nie gemeldet wurde und es gibt auch keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass dies geschehen kann.
Es gibt einen Artikel aus ziemlich zuverlässiger Quelle, dass der Virus nach neuen Testungen schon seit März 2019 in Spanien kursiert. Genauso auch Meldungen aus Frankreich, Italien und USA. So einfach wie man einen Schuldigen finden will ist es leider nicht. Was auch nichts an der Lage ändert so nebenbei, was man ja schon an anderen Krankheiten merkt mit „undefiniertem“ Ursprung.