Forscher in Südbrasilien haben Patienten entdeckt, die gleichzeitig mit zwei verschiedenen Stämmen des neuen Coronavirus infiziert waren. Laut den Forschern, die ihre Ergebnisse am Mittwoch (28.) auf „medRxiv“ veröffentlichten, ist ihre Studie die erste auf der Welt, die eine Koinfektion mit zwei Stämmen des Coronavirus bestätigt. „medRxiv“ ist ein Dokumentenserver für Preprints aus den Bereichen Medizin und Gesundheitswissenschaften. Dort werden wissenschaftliche Fachpublikationen als unbegutachte Manuskripte vor der formalen Veröffentlichung frei zugänglich gemacht.
Laut einem Bericht von „Reuters“ hatten sich die Patienten, beide in den Dreißigern, Ende November mit der in Rio identifizierten P.2-Variante des Coronavirus (B.1.1.28-Linie) infiziert und wurden gleichzeitig positiv auf eine zweite Variante des Virus getestet. Ihre Symptome waren Berichten zufolge mild, mit einem trockenen Husten in einem Fall, Halsschmerzen und Kopfschmerzen im zweiten. Sie mussten nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Die Fälle unterstreichen, wie viele Varianten in Brasilien bereits im Umlauf sein könnten und werfen unter Wissenschaftlern gleichzeitig Bedenken auf, dass das Nebeneinander zweier Stämme im selben Körper Mutationen neuer Coronavirus-Varianten beschleunigen könnte. „Diese Koinfektionen können noch schneller als bisher Kombinationen und neue Varianten erzeugen“, so der leitende Forscher der Studie, Fernando Spilki, Virologe an der Feevale-Universität (Universidade Feevale) im Bundesstaat Rio Grande do Sul. „Es wäre ein weiterer Evolutionsweg für das Virus“, fügte Spilki hinzu.
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