Der neue in Manaus gefundene Coronavirus-Stamm ist bereits in einundneunzig Prozent der in Amazonas sequenzierten Virusproben enthalten und hat möglicherweise die kollektive Immunität von Covid-19 in der Haupstadt des brasilianischen Bundesstaates sabotiert. Dies gaben Wissenschaftler, die die Situation überwachen, am Freitagmorgen (29.) Ortszeit bekannt. Mit hoher Wahrscheinlich gibt es diese neue Variante bereits in anderen Regionen des Landes und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie dominant wird. „In etwa einem Monat sollte sie sich bereits gegen andere Varianten durchsetzen“, so der Infektologe Marcus Lacerda von „Fundação Oswaldo Cruz“ (Fiocruz). Die „Fundação Oswaldo Cruz“ ist eine wissenschaftliche Einrichtung für Forschung und Entwicklung in den Biowissenschaften in Rio de Janeiro und gilt als eine der weltweit wichtigsten Forschungseinrichtungen für öffentliche Gesundheit.
Laut Lacerda gibt es viele Hinweise darauf, dass P.1 (spezifische Variante des Virus) tatsächlich ein Subtyp des Virus mit sehr viel größerer Übertragungskapazität ist. Im September letzten Jahres gingen die Wissenschaftler noch davon aus, dass die Hauptstadt von Amazonas bereits die sogenannte „Herdenimmunität“ erreicht hatte. Von Mai bis Dezember praktizierten die Manauaras wenig soziale Isolation, ohne dass sich das Virus weit verbreitet hatte. Für die Explosion der Fälle im Januar 2021, die einen zweiten Zusammenbruch des Gesundheitssystems der Stadt und des Staates verursachte, wird die Entstehung von P.1 verantwortlich gemacht. Besonders besorgniserregend ist demnach, dass die Mutation möglicherweise Menschen infiziert, die bereits Immunität erworben hatten.
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