Wenn Brasilien die derzeitige Impfrate beibehält wird es drei Jahre dauern, bis siebzig Prozent der Bevölkerung des größten Landes in Südamerika gegen Covid-19 immunisiert sind. Die Aussicht, die eine Rückkehr zur „alten Normalität“ erst in einigen Jahren ermöglicht, ist entmutigend. Bisher hat Brasilien nur 1,5 Prozent seiner rund 210 Millionen Menschen geimpft. Mit ähnlichen Problemen haben in Lateinamerika noch andere Länder wie Argentinien (0,8 Prozent), Mexiko (0,5 Prozent) und Chile (0,4 Prozent) zu kämpfen. Auf Kuba, in Venezuela, Nicaragua oder Peru haben die Impfungen noch gar nicht begonnen.
„Reiche Länder“ wie die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich, Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate sind auf dem besten Weg, bis Ende 2021 die magischen siebzig Prozent für die sogenannte „Herdenimmunität“ zu erreichen. Ein Szenario, in dem reiche Nationen Covid-19 zwei oder drei Jahre vor den „Armen“ kontrollieren, macht multilateralen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Sorgen. Dies würde zur Isolation der Entwicklungsländer aufgrund von Reise- und Handelsbeschränkungen führen, die Ungleichheit erhöhen und das Risiko eines Wiederauftretes des Virus in Regionen erhöhen, die nicht in der Lage sind Ausbrüche einzudämmen.
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